Sport: Immerhin – die Null stand
1. FFC Turbine kam gegen KFC Rapide Wezemaal nur zu einem mühevollen 1:0
Stand:
Der 1. FFC Turbine, wie man ihn nicht kennt: mit geringer Torausbeute, aber ohne Gegentreffer. Im Auftakt zur Vorrunde des UEFA-Pokals kam der Deutsche Frauenfußballmeister im niederländischen Zeist nur zu einem mühevollen 1:0 (0:0)-Erfolg gegen den belgischen Titelträger KFC Rapide Wezemaal. Das goldene Tor erzielte Conny Pohlers in der 79. Minute.
Zuvor hatten die Potsdamerinnen erneut erkennen lassen, dass sie weit von ihrer Bestform entfernt sind. Schon im Mittelfeld ging der Ball ein ums andere Mal durch Fehlpässe oder im Zweikampf verloren. Navina Omilade verzettelte sich in Einzelaktionen, bei Jennifer Zietz wechselten starke und schwache Szenen. Immer wieder bissen sich die Angreiferinnen an der stabilen und kampfstarken Abwehr des Gegners die Zähne aus.
Die belgischen Konter wurden fast ausschließlich durch weit und meist ungenau nach vorn geschlagene Bälle eingeleitet, dennoch hatte die nach der Punktspielniederlage in Essen-Schönebeck verunsicherte Turbine-Deckung, in der auch Ariane Hingst nicht überzeugen konnte, mehrere brenzlige Situationen zu bestehen. In der 62. Minute drohte sogar der Rückstand, doch der Freistoß von Mittelfeldspielerin Imke Courtois wurde von der Latte aufgehalten.
Überraschend zeigten sich die beiden jüngsten Turbinen am nervenstärksten. Bernd Schröder hatte die 16-jährige Stefanie Draws und die nur ein Jahr ältere Josephine Schlanke eingesetzt, die ihre Defensivaufgaben zuverlässig lösten. „Vor allem Stefanie hat erheblich dazu beigetragen, dass die Null stand“, lobte der Trainer.
Trotz aller spielerischen Mängel besaß Turbine gute Chancen, die Begegnung vorzeitig zu entscheiden. So scheiterte Omilade in der 23. Minute an der gegnerischen Torhüterin, Isabel Kerschowski traf nur den Pfosten (49.) und kurz vor Schluss brachte die eingewechselte Aferdita Podvorica das Leder aus drei Metern Entfernung nicht über die Linie. Zu diesem Zeitpunkt führten die Potsdamerinnen allerdings schon. Inken Becher fasste sich ein Herz, startete aus der Deckung zu einem Flankenlauf, bei ihrer Eingabe von Halbrechts war die ansonsten recht unauffällig agierende Conny Pohlers zur Stelle und setzte den Ball mit Direktschuss ins Netz (79.) – 1:0. Ein schöner Treffer, der aber der einzige bleiben sollte.
Trainer Bernd Schröder: „Der belgische Meister war stärker als erwartet und gab keinen Ball verloren. Er hatte den Ehrgeiz, gegen den vermeintlichen Favoriten des Turniers zu bestehen. Immerhin, wir haben die ersten drei Punkte eingefahren. Auf dieser Basis wollen wir weiter um den Gruppensieg kämpfen, denn wenn wir nur Zweiter werden, müssten wir im Viertelfinale mit einem Topfavoriten als Gegner rechnen.“
1. FFC Turbine Potsdam: Angerer; Schlanke, Becher, Draws, Omilade (ab 79. Podvorica), Kuznik, Hingst, Zietz, Kameraj, Pohlers, I. Kerschowski.
Erhart Hohenstein
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