Landeshauptstadt: In 18 Monaten zum Hauswart
1,3 Millionen Euro Förderung für Arbeitslosenprojekt
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Das Projekt wird mit gut 1,3 Millionen Euro von der EU und vom Bund gefördert: Die Pro Potsdam will gemeinsam mit weiteren Wohnungsunternehmen innerhalb von drei Jahren insgesamt 30 Langzeitarbeitslose zu „Hausbetreuern“ weiterbilden. Langfristiges Ziel sei die Etablierung eines neuen Ausbildungsberufes für Hausmeistertätigkeiten, erklärte Andreas Hausmann, Chef der mit dem Gebäudemanagement betrauten Pro-Potsdam-Tochter „Pro Potsdam Facility Management“ und Träger der Weiterbildung, am Mittwoch. Neben der Pro Potsdam beteiligen sich unter anderen der Babelsberger Bauverein, die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 und die Gewoba AG Babelsberg.
Das Programm richte sich an Arbeitslose aus den Stadtteilen Drewitz, Stern und Schlaatz, die 45 Jahre und älter sind. Während der 18-monatigen Ausbildungszeit sollen sie unter anderem für leichtere Arbeiten im Tischler-, Maler-, Elektro-, Sanitär- oder Gartenbereich fit gemacht werden. Zudem ist die Vermittlung von Grundkenntnissen in Verwaltung und Wohnungswirtschaft sowie die Schulung in Kommunikation und sozialer Kompetenz vorgesehen. Während vier je sechswöchigen Praxis-Blöcken sollen die Teilnehmer zudem in den beteiligten Partnerbetrieben arbeiten. Damit sollen die Chancen auf eine spätere Übernahme erhöht werden, so die Hoffnung. Langfristig soll ein neuer Ausbildungsberuf für Hausmeistertätigkeiten etabliert werden. Bislang würden hauptsächlich ehemalige Handwerker als Hausmeister eingesetzt, erläuterte Jörn-Michael Westphal, Geschäftsführer der Pro Potsdam. Mit dem demografischen Wandel und dem Fachkräftemangel sieht er in Zukunft einen steigenden Bedarf an speziell geschultem Personal. Dabei gehe es nicht nur um die „technische“ Betreuung von Wohnungen und Gebäuden. Wegen des steigenden Anteils von Senioren unter den Mietern werde auch Hilfe zum Beispiel bei der Bedienung von Energiespartechnik wichtiger.
Finanziert wird das Projekt aus dem EU-Programm „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“ sowie mit Mitteln des Bundesprogrammes „Soziale Stadt“, der Eigenanteil beträgt knapp 100 000 Euro. Entwickelt wurde es in Zusammenarbeit mit einer Berliner Unternehmensberatung, die bereits ein ähnliches Projekt für Berlin auf den Weg gebracht hat. Der Auftakt ist im November 2011 vorgesehen, die Weiterbildung selbst beginnt für die erste Gruppe im Januar 2012. Um nach Abschluss des Projekts tatsächlich einen Ausbildungsberuf zu etablieren, müssten neben der Wohnungswirtschaft auch die Industrie- und Handelskammern und das Bundesinstitut für Berufliche Bildung zustimmen, so die Projektentwickler. jaha
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