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Sport: „In Babelsberg ist alles für uns drin“ Aachens Trainer van Eck: Wir wollen drei Punkte

Herr van Eck, kennen Sie das deutsche Sprichwort: Neue Besen kehren gut?Nein.

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Herr van Eck, kennen Sie das deutsche Sprichwort: Neue Besen kehren gut?

Nein. Warum?

Es besagt, dass jemand, der neu im Amt ist, meist gleich erst einmal Erfolg hat. Ihr Einstand als neuer Trainer Alemannia Aachens ist mit einem 1:3 daheim gegen Unterhaching missglückt. Sitzt der Frust darüber noch tief?

Was heißt Frust? Natürlich war die Niederlage an sich ärgerlich. Aber Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut, und die Art und Weise, wie wir bis zum 0:1 gespielt haben, war sehr gut und so, wie wir es uns vorgenommen hatten. Wir müssen jetzt weitermachen und an die erste Stunde gegen Unterhaching anknüpfen.

Alemannia steht mit zehn Punkten nur drei Zähler über dem Abstiegskeller – Sie haben beim Tabellen-14. noch viel zu tun.

Ja, sicher, das wäre aber auch der Fall gewesen, wenn wir zuletzt gewonnen hätten. Es gibt immer viel zu tun.

Wo vor allem werden Sie ansetzen müssen, um Aachen wieder in die Erfolgsspur zu bringen?

Das Wichtigste wird sein, dass wir uns nicht immer selbst schlagen. Wir bekommen Tore, die völlig unnötig sind. Jetzt gegen Unterhaching haben wir bald nach dem Rückstand das 1:1 gemacht, aber nur sechs Minuten später kassierten wir das 1:2. Unsere Mannschaft belohnt sich nicht selbst für den Aufwand, den sie betreibt.

Wie groß ist bei der Alemannia, die im letzten Frühjahr abstieg, der Druck, sofort wieder in Liga zwei aufzusteigen?

(lacht) Darüber wird hier nicht diskutiert. Wir wollen jetzt erst einmal wieder auf einen guten Weg kommen und Erfolg haben. Mit konstant guten Ergebnissen kommt man bald wieder weiter nach vorn. Wie gut uns das gelingt, wissen wir derzeit nicht. Das wissen andere Mannschaften aber auch nicht.

Am Samstag tritt Aachens Mannschaft zum zweiten Spiel unter Ihrer Regie beim Tabellen-19. SV Babelsberg 03 an. Wie sehen Sie Ihre Chancen am Babelsberger Park?

Ich kenne die Dritte Liga durch meine Tätigkeit in Jena und weiß daher, dass in dieser Liga jede Mannschaft jede schlagen kann. Daher ist jetzt in Babelsberg alles für uns drin.

Als Babelsberg in die Dritte Liga aufstieg, waren Sie schon weg aus Jena. Was wissen Sie bisher über die Nulldreier?

Wir haben sie natürlich beobachtet. Sie hatten zwar auch eine schwächere Phase, haben aber durchaus Spieler in ihren Reihen, die ein Spiel allein entscheiden können.

Sie waren als Fußballprofi in den Niederlanden, Deutschland und der Schweiz Abwehrspieler – heißt Ihre Trainerphilosophie auch Sicherheit zuerst?

Natürlich ist Sicherheit zunächst einmal sehr wichtig. Man muss hinten gut stehen, um keine einfachen Tore zu bekommen. Es ist aber nicht so, dass sich meine Spieler nur hinten reinstellen und die Bälle nach vorn knallen sollen. Ich will mit meiner Mannschaft natürlich auch schönen Fußball nach vorn spielen – wie sie es die erste Stunde gegen Unterhaching gemacht hat.

Vor dem Spiel gegen Unterhaching haben Sie erklärt, Ihre Spieler dürften auch Fehler machen. Nach der Niederlage kündigten sie im „kicker“ knallhartes Durchgreifen gegen einen Spieler an. Ein Widerspruch?

Nein, denn diese Ankündigung hat nichts damit zu tun, dass die Spieler keine Fehler machen dürfen. In dem Fall hat mich die Einstellung des betreffenden Spielers geärgert. Ich kann verstehen, dass man enttäuscht ist, wenn man zunächst auf der Bank sitzt. Ich kann aber nur elf Spieler aufstellen, und sobald jemand dann auf den Platz kommt, muss er Gas geben – für die Mannschaft und für sich selbst. Wenn das nicht passiert, kann ich das nicht akzeptieren. Dann muss ich eingreifen.

Am 7. Februar 2002 gewann Alemannia das Zweitliga-Spiel in Babelsberg mit 2:0. Mit welchem Ergebnis wären Sie am Samstag zufrieden?

Mit einem Sieg – egal wie hoch. Wir wollen möglichst drei Punkte mitnehmen, aber wichtig ist die Art und Weise, wie wir auftreten. Dann kommt alles andere von allein.

Das Interview führte Michael Meyer.

René van Eck (46), ein früherer Fußball-Profi, trainierte von 2008 bis März 2010 den damaligen Drittligisten FC Carl Zeiss Jena. Seit dem 10. September 2012 coacht er Alemannia Aachen.

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