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Von Thomas Gantz: In Bewegung

Der 1. VfL Potsdam beginnt sich für die kommende Saison in der 2. Handball-Bundesliga zu rüsten

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Alexander Schmidt war zunächst ein wenig erstaunt, als er sich unlängst selbst auf einer Litfaßsäule sah. Der 21-jährige Rechtsaußen des 1.VfL Potsdam betätigt sich ballwerfend auf den an mehreren Stellen der Stadt hängenden Plakaten, mit denen der Handball-Zweitligist für den Besuch seiner Heimspiele wirbt. „Es ist gut und wichtig, diese Sache angeschoben zu haben. Sie muss jetzt von Dauer werden“, so der Sportstudent an der Uni Potsdam, dessen Porträt für die in Blau gehaltenen und gut sichtbaren Werbeträger wohl nicht von ungefähr ausgewählt wurde.

Schmidt symbolisiert ebenso wie Florian Schugardt, Jan Piske oder die noch jüngeren Marvin Sommer und Matthias Frank die Jugend des Potsdamer Handballs, die sich mittlerweile erfolgreich auf Bundesligaebene behauptet. Der Tabellensechste, der am kommenden Samstag ab 19.30 Uhr beim Wilhelmshavener HV gastiert, baut mit Blick auf die kommende Spielzeit verstärkt auf die allesamt an der Sportbetonten Gesamtschule ausgebildeten Talente. Teils zählt dies zur Vereinsphilosophie, teils ist dies der wirtschaftlichen Situation geschuldet, die Peter Melzer nach dem jüngsten 33:31 des VfL über den SV Anhalt Bernburg klar benannte. „Wir werden in der kommenden Saison einer der Vereine mit dem kleinsten Etat sein. Dementsprechend müssen wir uns aufstellen“, sagte der VfL-Trainer nach dem zwölften Saisonsieg.

Interessant in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass am Montag dieser Woche gleich mehrere polnische Spieler beim Vormittagstraining auftauchten. Der seit dem vergangenen Wochenende feststehende Klassenverbleib der Potsdamer (PNN berichteten) hat dafür gesorgt, dass nunmehr rund um das Team Bewegung zu registrieren ist. Wer bleibt, wer geht, wer kommt? Vieles wird sich in den kommenden Wochen ordnen, mit Überraschungen darf und muss gerechnet werden. Bislang ist nur klar, dass Torwart Christian Pahl seine Laufbahn beenden möchte. Außerdem deutet sich an, dass der Kreisspieler Alexander Kübler vor einem Wechsel zum derzeitigen Oberligisten SV 63 Brandenburg West stehen könnte. Der 20-Jährige würde gern in Potsdam bleiben. Die Sache ist dem Vernehmen nach noch nicht endgültig geklärt.

Übermorgen steht der VfL Potsdam vor einer seiner weiteren Reisen. Es geht nach Wilhelmshaven, wo sich der ortsansässige frühere Erstligist zuletzt aus der unmittelbaren Abstiegszone entfernen konnte. Dass er nun – bedingt durch den Rückzug der Ahlener SG und des HSV Hannover – wie alle anderen Teams der 2. Bundesliga Nord mit den Planungen für die neue Saison beginnen kann, dürfte bei den Norddeutschen nach Monaten hoher sportlicher Anspannung wieder für eine Rückkehr zur ursprünglichen Freude am Spiel sorgen. Was dies für die weitgereisten und im Hinspiel mit 32:26 erfolgreichen Potsdamer bedeutet, wird sich zeigen.

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass sich der VfL Potsdam seit Ende November in konstantem Rhythmus durch die Punktspiele bewegt. In vertrauter Umgebung wird gewonnen, auswärts verloren. Auch hier einmal Bewegung hineinzubringen, wäre ein lohnenswertes Nahziel.

Thomas Gantz

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