DIE GESCHICHTE DES KAISERBAHNHOFS: In der Hofstation wurden Roosevelt und Zar Nikolaus empfangen
Die Hofstation am Wildpark, im Volksmund Kaiserbahnhof genannt, wurde von 1904 - 1909 errichtet. Im Auftrag von Kaiser Wilhelm II.
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Die Hofstation am Wildpark, im Volksmund Kaiserbahnhof genannt, wurde von 1904 - 1909 errichtet. Im Auftrag von Kaiser Wilhelm II., der im Neuen Palais residierte, gab ihm Hofarchitekt Ernst Eberhard von Ihne die Gestalt eines englischen Landhauses. Damit wurden auch Möglichkeiten für den Empfang von Staatsgästen geschaffen. Die 325 Quadratmeter des eingeschossigen Empfangsgebäudes wurde von einem Foyer, dem „Kaisersaal" und einem Wartesaal für das Gefolge eingenommen. Treppenanlagen führten zur höher gelegenen Bahnsteighalle.
Für Staatsbesuche, so von US-Präsident Theodore Roosevelt und Zar Nikolaus II., konnte der Bahnhof nur knapp fünf Jahre genutzt werden; dann brach der Erste Weltkrieg aus. Nach dem Ende der Monarchie wurde der Bahnhof 1920 an die Deutsche Reichsbahn übergeben. Er wurde nur noch gelegentlich genutzt, so als im April 1921 der Sarg mit der vormaligen Kaiserin Auguste Viktoria hier eintraf und in den Antikentempel überführt wurde. In der NS-Ära diente der Bahnhof militärischen Zwecken, nach Kriegsende der Sowjetarmee für den Urlaubszug „Blauer Express" Seit 1952 fuhren keine Züge mehr, das Gebäude wurde von der Betriebsfachschule der Reichsbahn und der Volkspolizei, dann als Lager genutzt. 1977 wurde es bauaufsichtlich gesperrt.
Nach 1990 gab es verschiedene Versuche, den Kaiserbahnhof neu zu nutzen. Die Vorschläge reichten von einem Eisenbahnmuseums über den Ausbau zur Universitätsbibliothek bis zur Gaststätte.
2002 entschloss sich dann die Bahn AG, das stark verfallene Baudenkmal zur Führungsakademie auszubauen. Dafür war ein Aufwand von 25 Millionen Euro erforderlich. Die Akademie wurde am 16. Juni 2005 eröffnet. E. Hoh
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