
© Jan Kuppert
Babelsberg 03: In der Pflicht
Im Spiel des SV Babelsberg 03 gegen den FC Carl Zeiss Jena ist am Samstag in Potsdam jeder zum Siegen verdammt.
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Seit Tagen wirbt der SV Babelsberg 03 auf großflächigen Plakaten in der Stadt für das „Ostderby“: Am morgigen Samstag empfängt der Fußball-Drittligist den FC Carl Zeiss Jena im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion und will den – recht mi- serablen Rasen – unbedingt als Sieger verlassen. Die Schmach der knappen 0:1-Niederlage in Oberhausen vor einer Woche ist bei den Männern vom Babelsberger Park noch immer nicht ganz abgehakt – drei Punkte wären machbar und vor allem so wichtig im Kampf um den Klassenerhalt gewesen. Stattdessen setzten sich am Mittwochabend die unmittelbaren Konkurrenten Oberhausen in Unterhaching und Werder Bremen II gegen Heidenheim jeweils mit 2:1durch und taten den Nulldreiern damit wahrlich keinen Gefallen. Auf dem 16. Tabellenplatz stehen die Blau-Weißen nunmehr und haben einen ganz knappen Abstand von nur vier Punkten auf die Abstiegsränge zu verzeichnen.
Und nun kommt Jena. Die Männer vom Ernst-Abbe-Sportfeld werden seit November vom ehemaligen Cottbus-Coach Petrik Sander trainiert und machten seitdem ein wenig an Boden gut. Inzwischen stehen sie auf dem vorletzten Tabellenrang – mit deutlich spürbarem Drang nach oben. „Wir kommen nach Babelsberg, um drei Punkte zu entführen“, hatte Sander unter der Woche verlauten lassen.
Im Hinspiel lief es jedoch anders – da fuhren die Nulldreier als Sieger nach Hause zurück. Markus Müller war es, der im Oktober mit seinem Treffer zum 2:1 den Sieg besiegelte. „Damals war ich besonders motiviert, weil ich meinem vorherigen Trainer Heiko Weber zeigen wollte, was ich kann“, erzählt der 23-Jährige, der nach einem Kurzaufenthalt von Jena nach Babelsberg gewechselt war. „Diesmal sind wir aber alle ganz besonders motiviert. Mit Blick auf die Tabelle müssen wir alles geben, um einen Sieg einzufahren. Ich selbst habe in der Rückrunde noch gar nicht getroffen. Und wenn mir ausgerechnet gegen Jena ein Tor gelingen würde, wäre das einfach toll.“
Wie schon manchmal vor kritischen Spielen sagte Trainer Dietmar Demuth dann gestern auch das Vormittagstraining ab und hielt erst am Nachmittag die ersten Einheiten mit seinen Männern ab. „Das hat in der Hinrunde Früchte getragen“, erinnert sich Müller.
Im Vorfeld des Spiels hatte der SVB 03 eine umfangreiche Werbekampagne gestartet – unter anderem gibt es im Vorverkauf Tickets für fünf statt für elf Euro an der Tageskasse – auch für Gästefans. „Bis jetzt sind schon rund 5600 Karten verkauft worden“, freut sich SVB-Marketing-Chef Thoralf Höntze. „Wir rechnen mit mindestens 800 Fans aus Jena.“ Ein Risikospiel sei das Ganze nicht: „Mit Jena haben wir bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht. Das ist kein Vergleich zu den Anhängern des Chemnitzer FC.“
Wegen des zu erwartenden Ansturms rät Höntze, möglichst zeitig im Stadion zu erscheinen. Die Kassen des Karl-Liebknecht-Stadions öffnen um 12.30 Uhr. Die Tickets fürs Spiel gelten drei Stunden vor dem Spiel und bis 3 Uhr am Folgetag als Fahrschein im Tarifbereich Berlin/ Potsdam ABC.
Anpfiff ist am Samstag um 14 Uhr.
Henner Mallwitz
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