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Landeshauptstadt: In der „Seerose“ gedeihen die Palmen

Im Berufsleben hat sich Arno Schweitzer von der Lehre an mit Schiffen und der Schifffahrt befasst – ein leidenschaftlicher Gärtner war er nie. Die Gäste der von ihm gepachteten „Seerose“ an der Neustädter Havelbucht schreiben ihm aber einen „grünen Daumen“ zu.

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Im Berufsleben hat sich Arno Schweitzer von der Lehre an mit Schiffen und der Schifffahrt befasst – ein leidenschaftlicher Gärtner war er nie. Die Gäste der von ihm gepachteten „Seerose“ an der Neustädter Havelbucht schreiben ihm aber einen „grünen Daumen“ zu. Grund dafür sind die prachtvoll herangewachsenen Palmen, Feigen und anderen exotischen Kübelpflanzen im Gastraum. Die hat Schweitzer vor acht Jahren als 30 Zentimeter hohe Setzlinge gekauft und „einfach wachsen lassen“. Doch ganz so simpel ist sein Erfolgsrezept nicht. Er beobachtet die Gewächse genau und gibt ihnen nur Wasser, wenn sie es wirklich brauchen. „Viele Leute wässern ihre Palmen zu Tode“, meint er. Der Binnenschiffer scheut sich auch nicht, mit dem Beil an verholzte Wurzelstöcke zu gehen, damit die Wurzeln wieder Luft bekommen. Im Gegensatz zu manchem Kollegen lässt Schweitzer die Kübelpflanzen im Sommer im Gastraum stehen, nachdem sie auf der Terrasse vor sich hin zu welken begannen. Sie seien Zimmertemperatur gewöhnt, begründet er das, während sie in professionellen Orangerien bei nur fünf Grad plus überwintern. Der Blick von der Terrasse, die durch Sommerblumen geschmückt ist und von niedrigen Nadelgehölzen eingefasst wird, ist aber auch ohne Palmen „echt italienisch“. Im Sonnenschein glitzert das Wasser der Neustädter Havelbucht, die von Booten bevölkert wird. Am Steg vor der Seerose haben neben der Yacht „Prinz von Preußen“ ein Schlepper, den Schweitzer wieder fahrtüchtig macht, und als Sensation Deutschlands älteste, vor 130 Jahren gebaute Dampfyacht festgemacht. Ihr Hamburger Eigner besucht gerade Potsdam. Wie seine Freunde vom „Club Maritim“ möchte Arno Schweitzer aus der Bucht gern den Potsdamer Stadthafen für den Wassertourismus machen. Klubmitglied Franz Friedrich Prinz von Preußen, ein Urenkel Kaiser Wilhelms II., hat dazu dem Oberbürgermeister weitreichende Vorschläge unterbreitet. Dabei sollte der Betonschalenbau der „Seerose“ als gelungenes Beispiel der DDR-Gaststättenarchitektur erhalten bleiben. E. Hoh

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