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Junge Zocker. Alesandro und Daniel spielten bei den Stadt-Spiel-Tagen im Treffpunkt Freizeit Weykick. Das ist ein Tischfußballspiel mit Magnetkraft. Rund unterschiedliche 400 Spielideen hatten die Organisatoren am Wochenende im Gepäck.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: In die Karten geschaut

400 Spiele und knapp 200 Besucher bei Potsdams ersten Stadt-Spiel-Tagen / Fortsetzung geplant

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Nauener Vorstadt - Papa und Mama oder die Großeltern ließen sich von den Kids natürlich nicht in die Karten schauen, als es ums Gewinnen bei den ersten Stadt-Spiele-Tagen in Potsdam ging. Dazu hatte der Verein „Spiel des Jahres“ am Samstag und Sonntag jeweils ab 11 Uhr in den Malteser Treffpunkt Freizeit eingeladen.

Um die Sache so spannend wie möglich zu machen, brachten die Organisatoren an die 400 Spiele mit – vom einfachen Kugelschubsen auf einer Spielkonsole bis zum komplizierten „Die Tore der Welt“-Strategiespiel, bei dem man nicht nur Punkte sammeln, sondern auch noch Strafen vermeiden muss. Dazu gab es Großversionen bekannter Spielehits. Natürlich hatten die zehn Vereinsmitglieder, die gern unbekannte Regeln erläuterten, auch die Spiele-Gewinner des Jahres 2010 mitgebracht. Eine unabhängige Jury hat diesmal das Karten-Kommunikationsspiel „Dixit“ und für kleinere Kinder „Diego Drachenzahn“ ausgewählt. Auch wenn es am Samstagvormittag im zum „Spielzimmer“ umfunktionierten Multifunktionssaal des Treffpunktes noch ziemlich ruhig zuging, alle waren sich einig, dass es Spaß macht, gemeinsam am Tisch zu sitzen und das Fernsehen oder den Computer mal außen vor zu lassen. Am Ende zählten die Veranstalter für beide Tage insgesamt 200 Besucher, die Mehrzahl davon gestern.

Familie Haug aus Werder war zum Beispiel ganz engagiert dabei, neue Spiele auszuprobieren. Unisono waren sie sich einig, die Spieletage seien eine „Superidee“. Auch zu Hause trifft man sich zum Feierabend und dann sind „Monopoly“, „Uno“ und „Phase 10“ die Favoriten. Vater Christian liebt beim Spielen „die Herausforderung“ und findet es gut, wenn traditionelles Spiel auch mal mit Elektronik verbunden wird. Tochter Beatrice zeigte sich neugierig auf die neuen Spiele und Mama Beatrice fand, dass bei allem Übung den Meister macht. Die Bergers aus Caputh hatten den Sohn und dessen Freundin mitgebracht und sich in die Schwierigkeiten um „Die Tore zur Welt“ einweisen lassen. Beliebt bei ihnen sind auch die „Siedler von Catan“ mit ihren Ausbaustufen. „Das ist auch ziemlich schwierig“, meint Thomas Berger. Einen Senioren zog es dagegen zum Kugelfußball. Das sei ein ausgesprochenes „Alte-Herren-Spiel“, wurde lachend betont. Elf Spielteufel fanden sich schließlich noch zu einem Wettstreit an zwei Tischen ein. Es ging dabei um die Fits-WM. WM bedeutet hier Wurmmeisterschaft. Wer solche Turniere bei den Spieletagen in einer Stadt gewinnt, darf – allerdings auf eigene Kosten – zum Endausscheid nach München fahren und kann dort dann einen Preis gewinnen.

Franka Lueb bereitet die deutschlandweite Aktion der Spieletage als feste Mitarbeiterin des Pädagogischen Institutes in Dresden vor, sie kennt fast alle der 400 Angebote. Als Vereinsmitglied tourt sie an den Wochenenden auch durch die Lande. Ziel des Vereins sei es, 100 Städte und mehr für die Spieltage zu begeistern, so Frank Lueb.

In Potsdam wurde die Idee vom Jugendamt und dem Treffpunkt Freizeit gut aufgenommen. „In der Saure-Gurken-Zeit ist so etwas ein prima Angebot“, meinte Elisabeth Tänzler, die den Treffpunkt zurzeit kommissarisch leitet. Das sich der Andrang am Sonnabend noch in Grenzen hielt, macht ihr keine Probleme. „In Potsdam muss sich alles erst herumsprechen“, meint sie. Im nächsten Jahr habe man bestimmt schon mehr Besucher, und sie fügt hinzu: „Wir wollen solche Spieletage auf jeden Fall wiederholen.“

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