Landeshauptstadt: In die Tropen im Norden
Verkehrsbetrieb mit neuen Namen für markante Nahverkehrslinien
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Verkehrsbetrieb mit neuen Namen für markante Nahverkehrslinien „Potsdam entdecken – mit Bussen und Bahnen“ – mit diesem Konzept will der Verkehrsbetrieb in Potsdam (ViP) seine Fahrgäste zu den Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt fahren. Das sagte gestern ViP-Geschäftsführer Martin Weis. Die Produkte dazu seien vorhanden, ebenso ein großes Potenzial an Freizeitverkehr. Nun komme es darauf an, die bestehenden Linien besser zu vermarkten. Die „Schlösser-Linie“ des Busses 695 und X 15 fahre schon seit zwei Jahren und erfreue sich immenser Beliebtheit. In Spitzenzeiten müsse da sogar mit Fahrzeugen aufgestockt werden. Noch im Probebetrieb, so dass noch keine Zahlen vorzuweisen seien, sei die frisch eingeführte „Krongut-Linie“ der Straßenbahn 92. Wie Marketingchefin Karin Sadowski sagte, habe man eigens für die neue Kennzeichnung der Tatra-Bahnen Dachkränze gestaltete montiert sowie die Fenster und die großen Karosserie-Flächen einbezogen. Zum Leitsystem gehöre im Inneren der Bahn ein Streckenplan mit den Vignetten der entsprechenden Sehenswürdigkeiten, eine Informationsecke im Fahrzeug sowie Kennzeichnungen an den Haltestellen. An Punkten, wo – wie beim Krongut – das Ziel der Fahrgäste nicht gleich in Sichtweite sei, habe man zudem Umgebungspläne erarbeitet, die den Weg weisen. Weitere Liniennamen sind „Tropen-Linie“ der Tram 90/95, die „Cecilienhof-Linie“ des Busses 692 sowie die „Filmstadt-Linie“ mit den Bussen 694 und 696. Diese drei weiteren sollen jetzt zügig ans Netz gehen, so dass jeweils zunächst zwei extra gekennzeichnete Busse und Bahnen fahren: Noch im Herbst die Tropen-Linie in Richtung Biosphäre und die beiden anderen im Frühjahr. Sämtliche Fahrzeuge auf den jeweiligen Strecken zu bekleben berge die Schwierigkeit, dass sie dann nicht mehr flexibel als Ersatz auch auf anderen Strecken eingesetzt werden könnten, so Karin Sadowski. Die weitgehende Einheitlichkeit sei aber schon das Ziel, was eine verstärkte Herausforderung für die Werkstatt bedeute. Jedes spezifisch beklebte Fahrzeug unterscheide sich von den anderen nicht nur durch den Namen sondern auch durch die farbliche Gestaltung, die die Orientierung für die Fahrgäste erleichtern soll. Demzufolge müsse man dann aber auch linientreu fahren, so Geschäftsführer Weis. Combino-Bahnen würden zum einen wegen der technischen Unsicherheit nicht einbezogen, zum anderen seien sie von Dauerwerbeträgern belegt. Eine echte „Stadtrundfahrtlinie“ nur mit den historischen Straßenbahnen sei ebenfalls in Vorbereitung, war am Rande zu erfahren. Diese solle vielleicht schon in diesem Advent zum ersten Mal verkehren. Einen ersten Test werde es aber schon am 26. September zum Waldstadt-Fest geben. Das Konzept dafür soll Ende September vorliegen. Zu festen Zeiten an den Wochenenden könne man sich die Fahrten vorstellen, hieß es gestern. Detlef Gottschling
Detlef Gottschling
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