POTSDAMS BABYKLAPPE: In diesem Jahr kein Säugling abgegeben
Es ist ein Zufall, hatte aber beim Fall des toten Babys für zusätzliche Bestürzung gesorgt: Der Säugling wurde ausgerechnet in dem Stadtteil gefunden, in dem es eine Babyklappe gibt – nämlich am St.-Josefs-Krankenhaus.
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Es ist ein Zufall, hatte aber beim Fall des toten Babys für zusätzliche Bestürzung gesorgt: Der Säugling wurde ausgerechnet in dem Stadtteil gefunden, in dem es eine Babyklappe gibt – nämlich am St.-Josefs-Krankenhaus. „Eine Babyklappe kann so etwas natürlich nicht verhindern“, sagte Hartmut Hartmann, der Geschäftsführer des christlichen Krankenhauses, den PNN.
Die Potsdamer Babyklappe, die im Jahr 2003 eröffnet wurde und bislang die einzige Einrichtung dieser Art in Brandenburg ist, sei in diesem Jahr nicht genutzt worden. In den Vorjahren waren dort nach früheren Angaben zwischen einem und zwei Babys pro Jahr abgelegt worden.
Ungeachtet der laufenden Bestrebungen des Bundes zur Regelung der sogenannten vertraulichen Geburt, bei der die Mutter anonym bleiben kann, hält das Krankenhaus an der Babyklappe fest: Hartmann geht davon aus, dass dafür auch nach Legalisierung der anonymen Geburt Bedarf besteht. So sehen die bisherigen Vorschläge etwa vor, dass werdende Mütter ein vertrauliches Gespräch mit einer Beratungsinstitution führen sollen, bevor sie anonym gebären dürfen. „Praktisch ist das schwer machbar“, meint Hartmann. Bislang riskieren Ärzte, die eine anonyme Geburt betreuen, ein Bußgeld, weil sie gegen das Recht des Kindes auf Abstammung verstoßen. „Als christliches Krankenhaus würden wir aber keine Mutter abweisen, die vor der Tür steht“, sagt Hartmann. jaha
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