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Landeshauptstadt: In eine „Zeitfalle“ geraten

Helmholtz-Gymnasium kämpft um Ganztagsstatus

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Innenstadt - Das Helmholtz-Gymnasium will nach wie vor Ganztagsschule werden. Als eine Reaktion auf die neuerliche Ablehnung des Antrags hatte die Elternkonferenz am Mittwochabend Oberschulrat Ulrich Rosenau zu einer Podiumsdiskussion in die Aula des Gymnasiums eingeladen. Der Leiter des Staatlichen Schulamts erklärte, dass die Ablehnung nicht an der Konzeption gelegen hat. Die Mischung aus Begabtenförderung, Kreativangeboten, naturwissenschaftlichen und sportlichen Aktivitäten hatte überzeugt. Vielmehr sei das Gymnasium in eine „zeitliche Falle“ geraten. Wurden in der ersten Bewerbungsrunde landesweit 14 Gymnasien für den Ganztagsbetrieb zugelassen, so seien in diesem Jahr alle Gymnasien zurückgestellt worden, da der bildungspolitische Schwerpunkt des Landes gegenwärtig auf der Stärkung der Oberschulen liege. Zudem würde die Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur auf zwölf Jahre eine Verlängerung des Schultags mit sich bringen. Ganztagsangebote für Gymnasien seien daher neu zu überdenken. Die Eltern der Helmholtz-Schüler kritisierten dieses Moratorium und mahnten an, dass laut Schulgesetz jedes Kind, gleich in welcher Schulform es unterrichtet werde, Anspruch auf zusätzliche Förderung habe. Dies gelte insbesondere auch für begabte Kinder.

Auf die Frage, warum aber die Potsdamer Gymnasien in freier Trägerschaft die Förderung für ein Ganztagsangebot erhalten haben, erklärte Rosenau, dass die Bundesinvestitionsmittel zu einem festgelegten Anteil auch den privaten Schulen zustünden. Wegen der Häufung solcher Schulen in der Landeshauptstadt falle dies hier besonders ins Gewicht. Die Stadtverordnete Hella Drohla, Linkspartei.PDS, sagte, dass alle Fraktionen den Antrag des Helmholtz-Gymnasiums weiterhin unterstützten. Sie kritisierte, dass die bereitgestellten Mittel noch nicht ausgeschöpft wurden. Rosenau erinnerte an eine gerechte Verteilung auf alle Regionen des Landes. Im Vergleich zu Potsdam mit überproportional vielen Ganztagsschulen sehe er „manche Lücke“ im Land, Kreise, in denen es noch keine Ganztagsangebote gebe. Die Vorsitzende der Elternkonferenz Heike Hofmann-Lauer kündigte an, in Gesprächen mit den bildungspolitischen Sprechern der Landtagsfraktionen eine Neuorientierung zu Ganztagsangeboten in Gymnasien einzufordern. Laut Rosenau soll es hierzu noch bis zur Sommerpause eine politische Entscheidung geben. ahc

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