ATLAS: In Gefahr
Michael Erbach wünscht sich schnelle Entscheidungen zur Garnisonkirche
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Das Wiederaufbauprojekt für die Garnisonkirche ist in Gefahr. Drei Jahre nach dem „Ruf aus Potsdam“, mit dem eine weltweite Spendenaktion initiiert und die institutionellen Voraussetzungen für das Gelingen des Wiederaufbaus in Gang gesetzt werden sollten, ist zwar einiges erreicht worden. Auf dem historischen Platz in der Breiten Straße steht der erste Torbogen des Kirchturms, eine Versöhnungskapelle ist eingerichtet und der Entwurf für eine Stiftungssatzung liegt vor. Doch das Vorhabens konnte bislang nicht jene Eigendynamik entwickeln, die beispielsweise die Frauenkirche in Dresden aus Trümmern riss. Unsicher, unentschlossen und uneins wirken die Protagonisten an der Spitze der Bewegung. Mal wird die Versöhnungsarbeit über alles gestellt, dann – so beim gestrigen Neujahrsempfang – beinahe verschwiegen. Die Stiftung ist von allen gewollt und wird dringend gebraucht, doch Land und Kirche kamen bislang auf keinen gemeinsamen Nenner. Ohne klares Bekenntnis zum Inhalt – also mit dem Internationalen Versöhnungszentrum – wird dem Kirchenbau die politische Legitimation fehlen. Ohne Stiftungsgründung kann nicht gebaut werden. Kein klares Konzept, keine Institution: Wie soll da der Funke auf Potsdam überspringen?
Michael Erbach
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