zum Hauptinhalt
Heiratsantrag. Manuel Rieke hielt öffentlich um Ulrike Borowskis Hand an.

© E. Herfet

Sport: In gewohnter Umgebung geblieben

Der Potsdamer Manuel Rieke ist Kapitän beim Volleyball-Erstligisten Netzhoppers Königs Wusterhausen

Stand:

Für Manuel Rieke, den Kapitän und Zuspieler des Volleyball-Erstligisten Netzhoppers Königs Wusterhausen, sollen in Kürze die Hochzeitsglocken läuten. Dann will der 26-jährige gebürtige Potsdamer, der einst bei der WSG Potsdam-Waldstadt mit dem Volleyball begann, seine Freundin Ulrike Borowski standesamtlich heiraten. Zu Saisonbeginn hatte er direkt nach dem Spiel SCC Berlin – Netzhoppers (3:0) vor 4518 Zuschauern öffentlich um ihre Hand angehalten, Anfang April kommt die erste Tochter der beiden zur Welt.

Dieses neue Kapitel passt so ganz in das Lebensbild Riekes. „Ich brauche meine gewohnte Umgebung, meine Freundin, Familie, Freunde“, sagt er. Sein Radius, in dem er sich bislang bewegt hat, ist überschaubar. Geboren und aufgewachsen in Potsdam, seit vielen Jahren in Berlin lebend. Seine Volleyball-Stationen nach der WSG Potsdam-Waldstadt waren der SCC Berlin, der VC Olympia Berlin und die Netzhoppers KW-Bestensee. Mehr werden es wohl auch nicht werden. Während immer mehr deutsche Spitzenspieler ihr Können im Ausland unter Beweis stellen, hat es Manuel Rieke noch nicht in die weite Welt gezogen. So ein Auslands-Abenteuer ist nun mal nicht sein Ding. Ein gutes Bewerbungsschreiben kann er in jedem Fall vorlegen: Deutscher Meister mit dem SCC Berlin (2003 und 2004), Zweiter im Pokal auch mit dem SCC, Achtelfinale Champions League, Play-off-Halbfinale mit den Netzhoppers, Euroligasieger mit der Nationalmannschaft 2009. Im Sommer 2010 hat er bei der Weltliga mitgespielt, in Kuba und Argentinien oder auch vor 12.000 Zuschauern in Polen. Auch als Beachvolleyballer war er erfolgreich: Bronze bei der U 23-EM, Platz fünf bei der U 21-WM und „sieben oder acht Teilnahmen an den Deutschen Meisterschaften, so genau weiß ich das nicht mehr.

Irgendwie ist sein Talent lange verborgen geblieben. „Der Karrieresprung kam recht spät, sagt er. Dabei war es in all den Jahren als Volleyballer stetig nach oben gegangen. Angefangen hat er in seinem Geburtsort bei der Wohnsportgemeinschaft Waldstadt. Als Hauptangreifer, wie das damals noch hieß. Der Vater, selbst aktiv in einer Feuerwehrliga, hatte ihn in eine Volleyball-AG gesteckt. Eine Alternative zum Volleyball gab es für Manuel Rieke nie: „Ich hab auch nie was anderes ausprobiert. Volleyball war immer mein Ding.

Es gab aber auch eine Zeit, als er die Lust schon verloren hatte. Die Krise kam in Person eines jungen Trainers, der den Potsdamer Nachwuchs mit zu anspruchsvollen Aufgaben überfordert hatte. Gegenüber den Eltern tat Rieke so, als würde er zum Training gehen, hat es aber tatsächlich geschwänzt. Bis Arno Goretzko, ebenfalls Trainer in Potsdam, der einst auch Deutschlands beste Volleyballerin Susanne Lahme entdeckt hat, „Klein-Manuel zur Rede stellte und der sich sein Herz ausschütten konnte. Seither lief es wieder.

Als Rieke 2005 nach Königs Wusterhausen kam, spielte das Team noch in der 2. Liga. Rieke wurde nicht nur Zuspielregisseur, sondern auch Spielführer: „Mit meinen zwei Meistertiteln war ich plötzlich der Erfolgreichste und Routinier im Team.“ Rieke rechtfertigte das Vertrauen, 2006 stiegen die Netzhoppers auf und sind seither fest etabliert im Oberhaus.Im Herbst 2010 hat Rieke einen Vier-Jahres-Vertrag unterschrieben, Trainer Mirko Culic gar einen für fünf Jahre. Gemeinsam basteln sie noch intensiver an der Zukunft. Rieke will sich im Teammanagement beweisen.In seinen erlernten Beruf als Masseur und medizinischer Bademeister will er nicht zurückkehren. Seine Zukunft liegt bei den Netzhoppers. Und der Familienplanung. Klaus Wegener

Klaus Wegener

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })