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Aus dem GERICHTSSAAL: In Handfesseln zur Verhandlung Angeklagter sitzt derzeit eine vierjährige Strafe ab

Aus dem GERICHTSSAAL Christian J.(23) wird von zwei Justizbediensteten in Handfesseln in den Verhandlungssaal des Landgerichts geführt.

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Aus dem GERICHTSSAAL Christian J.(23) wird von zwei Justizbediensteten in Handfesseln in den Verhandlungssaal des Landgerichts geführt. Der gebürtige Potsdamer sitzt zurzeit in der JVA Hohenleuben (Thüringen) eine vierjährige Haftstrafe wegen Raubes ab. Raub legt ihm die Staatsanwaltschaft auch jetzt zur Last, darüber hinaus gefährliche Körperverletzung sowie einen gemeinschaftlich begangenen Einbruchsdiebstahl. Laut Anklage soll der ehemals Alkohol- und Drogenabhängige am 6. Mai 2003 mit einer Gruppe unbekannter Mittäter die abgeschlossene Zimmertür einer Wohnung Am Stern eingetreten, danach Playstation, zwei Lautsprecherboxen und den Videorekorder eines Mitglieds der Wohngemeinschaft entwendet haben. Am Tag darauf soll der Angetrunkene auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs einen Passanten ins Gesicht geschlagen haben. Am Abend des 16. Mai 2003 – so die Ermittlungen der Anklagebehörde – griff Christian J. in der Babelsberger Straße einen alternativen Jugendlichen an, schubste ihn in die Havel, tauchte den Kopf seines Opfers unter Wasser. Danach versetzte er ihm mehrere Fausthiebe ins Gesicht, riss ihm die Kette vom Hals und forderte zwei Ringe, die der junge Mann aus Angst herausgab. „An dem Tag habe ich mit Kumpels auf der Wiese gesessen und gesoffen“, berichtet der Sonderschulabgänger. Als jemand seinen Namen rief, sei er aufmerksam geworden, habe dann gesehen, wie sich „zwei Kollegen mit zwei Bunthaarigen in der Wolle hatten“. „Ich bin hingeeilt, um meinen Kollegen zu helfen, habe mir einen Punk geschnappt und ihm zwei, drei Dinger aufs Maul gegeben.“ Seiner Ansicht nach habe sich der Alternative bereits in der Havel befunden. „Ich bin auch reingesprungen. Kann sein, dass ich seinen Kopf unter Wasser getunkt habe“, räumt der Tätowierte ein. Dass er ihm eine Kette und zwei Ringe abgenommen haben soll, könne er sich nicht vorstellen. Den Übergriff am Hauptbahnhof bestreitet Christian J. ebenso wie den Diebstahl aus der Wohnung eines früheren Freundes. Nachdem dieser ihm und einer Gruppe „flüchtiger Bekannter“ die Eingangstür öffnete, habe er die verschlossene Tür eines Zimmers eingetreten, dessen Bewohner nicht greifbar war, den er jedoch verdächtigte, ihm sein Handy gestohlen zu haben. „Die anderen haben das Zimmer durchwühlt. Keine Ahnung, ob die was mitgenommen haben “, so der Angeklagte. Das Mobiltelefon habe er übrigens auch nicht gefunden. „Mein Zimmer war total verwüstet“, erinnert sich Stefan W. (22) im Zeugenstand. Allerdings sei die Playstation – entgegen der Anklage – von den Eindringlingen nicht mitgenommen worden. Die Verhandlung wird am 28. April mit der Vernehmung weiterer Zeugen fortgesetzt. Hoga

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