Landeshauptstadt: In hellem Farbton
Fassade des Schlosses Charlottenhof wird erneuert
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Fassade des Schlosses Charlottenhof wird erneuert Sanssouci - Fast 25 Jahre sind ins Land gegangen, seit Fassadenputz und -anstrich am Schloss Charlottenhof letztmals repariert oder erneuert wurden. Auch die Terrasse mit ihren Pergolen (Säulengängen), Treppen, Fontänen, der großen steinernen Rundbank (Exedra) und den zahlreichen Skulpturen hat dieses Vierteljahrhundert nicht ohne Schäden überstanden. Seit dem Vorjahr sind Handwerker und Restauratoren dabei, dem Äußeren des von Karl Friedrich Schinkel 1826 bis 1828 für den Kronprinzen und spätereren König Friedrich Wilhelm (IV.) gebautem Schloss ein gepflegtes Aussehen zurückzugeben. In hellem Grauweiß leuchtet bereits wieder die Hauptfassade, die Gerüste sind inzwischen an die Seiten umgesetzt worden. Den korrekten Farbton hat die Restauratorin Verena Göttel ermittelt, die bei ihren Untersuchungen die Reste von fünf zwischen 1828 und 1981 aufgebrachten Putzschichten und vier Farbfassungen, alle in hellem Ocker und oder Beige, fand. Zur Fassadenerneuerung zählt die Restaurierung der Fenster und der in Blau-Weiß gehaltenen Fensterläden. Sie soll als nächstes in Angriff genommen werden. Sind diese Arbeiten eher unspektakulär, öffnet sich auf der Terrasse für Bereichsarchitekt Volker Thiele und Bauleiter Dieter Zwintzscher ein vielgestaltiges Betätigungsfeld. So sollen wie die große Schalenfontäne, die nach wie vor in Betrieb ist, auch die beiden seitlichen Glockenfontänen wieder springen. Die Becken bestehen aus kostbarstem italienischen und schlesischen Marmor. Die vertragen, sollen sie nach der Restaurierung nicht bald wieder ihren Glanz verlieren, kein Brauch-, sondern nur klares Trinkwasser. Deshalb soll im Gang, der unter der großen Pergola auf der Südseite verläuft, eine Umwälzpumpe eingebaut werden. Was seine Tücken hat, denn ausgerechnet diesen Gang haben sich Fledermäuse als ihr größtes Winterquartier in Sanssouci ausgesucht. Ehe Pfeiler und kastenförmige Auflage der weinumrankten südlichen Pergola saniert werden können, muss erst einmal der kleine Portikus (Säulenhalle) zur Gartenseite repariert und restauriert werden. Außerdem warten durchfeuchte Mauern und Treppenwangen, dazu die Exedra auf die Handwerker. Ebenfalls vorgesehen ist die Restaurierung der Metall- und Natursteinskulpturen, so der beiden bronzenen Gazellen, die den Haupteingang flankieren. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten will die Arbeiten, die sie vorwiegend mit eigenen Kräften ausführt, im Jahr 2007 abschließen. Besucherschwund muss Kastellanin Ulrike Zumpe durch die Bauarbeiten nicht befürchten. „Im Gegenteil, sie locken Neugierige an“, erklärt sie. E.Hoh
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