
© Manfred Thomas
Potsdamer Feuerwerkersinfonie: In himmlische Höhen
Am Freitag und Samstag findet im Volkspark die 15. Feuerwerkersinfonie statt. Es werden viele unterschiedliche Performances erwartet.
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Bornstedter Feld - Umgestürztes Dixie-Klo, große Mückenplage, Abbruch wegen Unwetter – die Besucher der Potsdamer Feuerwerkersinfonie haben in den vergangenen Jahren schon einiges erlebt. Damit bei der 15. Veranstaltung im Volkspark am Freitag und Samstag nichts schiefgeht, haben sich die Veranstalter dieses Jahr einfach einen Feuerwerker bestellt, der eine ganz direkte Verbindung zum Himmel hat: Udo Neumann von Bavaria Fireworks ist eigentlich studierter Gemeindepädagoge. Sein Studium absolvierte er während der 80er-Jahre in Potsdam.
Eine Zeit, an die er nicht nur gute Erinnerungen hat. „Ich hatte eine ziemlich große Klappe und das hat der Stasi natürlich nicht so gefallen“, so Neumann, der festgenommen und einige Zeit im damaligen Stasigefängnis in der Lindenstraße saß. „Es war eine bewegte Zeit, aber Potsdam ist eine wunderschöne Stadt geworden, ich bin gerne wieder hier.“ Gemeinsam mit seinem Partner Thomas Wagner sowie dem Bavaria Fireworks-Team tritt er am Samstag mit einer Komposition aus klassischer Musik und Präzisionspyrotechnik an. „Das bedeutet, dass unsere Feuerwerke alle die gleiche Steighöhe sowie die gleiche Effektbreite haben und natürlich mit der Musik abgestimmt sind“, erklärte Neumann. Bei der Feuerwerkersinfonie ist Neumanns Team das erste Mal dabei, genauso wie die Feuerbändiger Feuerwerke aus Dortmund und Nico Europe aus Wuppertal. Lediglich steyrFire aus Österreich ist als Vorjahressieger das zweite Mal mit am Start.
Auf gutes Wetter hoffen
„Wir freuen uns, dass wir vier Teilnehmer haben, die alle ganz unterschiedliche und damit einzigartige Performances präsentieren“, sagte Diethild Kornhardt, Leiterin des Volksparks Potsdam, am Mittwoch. Für sie habe sich in den vergangenen Jahren absolut bewährt, dass die Teams sowohl das Thema als auch die Musik ihres Beitrags vollkommen frei wählen können. Während Bavaria Fireworks auf Klassik setzen, präsentieren die Feuerbändiger elektronische Trancemusik, steyrFire mischt Funk, Rock und Pop und Nico Europe nutzt unter anderem schnelle Beats von David Guetta. Insgesamt erwarten die Zuschauer viele Neuheiten mit deutlich brillanteren Farbeffekten, wie Volker Schwarz, Koordinator der Feuerwerkersinfonie, sagte. Mit ganz viel Glück würde es sogar Zahlen- und Buchstabenbilder im Feuerwerk zu sehen geben. „Genau diese Vielseitigkeit macht den Charme und die Authentizität unserer Veranstaltung aus, die die Besucher so schätzen“, so Diethild Kornhardt.
Etwa 18 000 Zuschauer erwarten die Veranstalter in diesem Jahr wieder. Das sei auch ein Schnitt, bei dem sich laut Kornhardt die Ausgaben für das Fest refinanzieren würden. Jedes Pyrotechnikteam erhält 9500 Euro netto für seinen Auftritt, die Karten kosten 15 Euro im Vorverkauf. Bei Unwetter gibt es das Geld für die Karten zurück. Neben den Feuerwerkern gibt es es ein buntes Rahmenprogramm, unter anderem mit Comedy und Improtheater sowie Musik vom Potsdamer Singer-Songwriter Kevin Noack, der am Wasserspielplatz auftreten wird.
„Nun hoffen wir nur noch auf gutes Wetter am Freitag und Samstag“, so Kornhardt. Die Prognosen sähen allerdings gut aus – und mit dem himmlischen Beistand von Udo Neumann kann sowieso nichts schiefgehen.
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