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Von Michael Meyer: In kurzen Hosen zum ersten Training

Mit Neuzugang Geir Andre Herrem und Proband Roger Risholt aus Norwegen startete Fußball-Drittligist SV Babelsberg 03 am Montag seine Vorbereitung auf die Rückrunde

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Norweger sind wetterharte Burschen. Roger Risholt kam am Montagvormittag zwar mit dicker Jacke, Mütze und großem Seesack zum Trainingsauftakt des Fußball-Drittligisten SV Babelsberg 03 für die Rückrunde in das Karl-Liebknecht-Stadion. Doch als es dann zur ersten Übungseinheit in die Ballspielhalle im Potsdamer Luftschiffhafen ging, stapfte der 31-Jährige in kurzen Hosen durch den Sportpark. Risholt begleitete gestern seinen Landsmann Geir Andre Herrem, der kurz vor Weihnachten vom SVB bis zum Sommer 2011 verpflichtet wurde, und will sich jetzt im Probetraining ebenfalls für einen Vertrag bei den Nulldreier anbieten. Der Mittelfeldspieler, der 2005 drei A-Länderspiele für Norwegen bestritt, wechselte im August 2010 vom Erstligisten Kongsvinger IL zum Zweitligisten Fredrikstad FK und half dem zum sofortigen Wiederaufstieg in die Tippeligaen, die oberste Liga des Landes. Das letzte Spiel der Saison gewann Fredrikstad 2:1 beim Bryne FK, von dem jetzt Herrem zum SVB kam.

„Ich will Babelsberg mit Toren helfen“, erklärte der 22-jährige Herrem, der im vergangenen Spieljahr für Bryne FK in 16 Partien zehn Treffer erzielte und nun erst einmal im Kongresshotel am Templiner See wohnt. Er wisse bisher noch nicht viel über seinen neuen Verein, räumte Herrem ein, sein Fitnesszustand sei aber gut. Am Nachmittag absolvierte der Offensivspieler, dem auch mehrere Angebote norwegischer Klubs für den sofortigen Wechsel in die dortige 1. Liga vorlagen, Teil eins eines Gesundheitschecks bei SVB-Mannschaftsarzt Ulrich Wüllenkemper; Teil zwei soll heute folgen. Nulldrei-Cheftrainer Dietmar Demuth wollte gestern nach den beiden ersten Übungseinheiten zunächst in der Ballspielhalle und am Nachmittag auf dem schneebedeckten Kunstrasenplatz an der Sandscholle noch keine Eindrücke über die beiden Norweger formulieren. „Dafür ist es nach diesem einen Tag noch zu früh“, erklärte er.

Demuth startete die Vorbereitung auf die Rückrunde, die bereits am 22. Januar mit dem Nachholspiel daheim gegen den SV Wehen Wiesbaden fortgesetzt werden soll, mit insgesamt 21 Kickern. Neben dem im Dezember zum Berliner Verbandsligisten BFC Viktoria 89 gewechselten Ümit Ergirdi (PNN berichteten) fehlte nur Matthias Rudolph. Der 28-Jährige musste sich nach seinem Mitte November erlittenen Bruch des Mittelfußknochens im rechten Fuß und der dadurch erforderlichen Operation am Montag noch einmal dem Arzt vorstellen. Beim Röntgen zeigte sich, dass der Knochen gut geheilt ist und Rudolph nach den bisherigen Reha-Übungen bei Physiotherapeut Matthias Pefestorff nun wieder mit leichtem Training beginnen kann. „Ich bin sehr beruhigt. Es ist alles positiv verlaufen, ich bin nicht mehr weit vom Mannschaftstraining entfernt“, erzählte der Abwehrspieler, der am Nachmittag gleich eine erste Laufeinheit durch den Babelsberger Park absolvierte und anschließend signalisierte: „Die Bedingungen dort sind schwierig, aber es geht.“

Von den winterlichen und damit schwierigen Trainingsbedingungen wollen sich die Nulldreier in ihrer Vorbereitung auf die restliche Saison nicht schrecken lassen. „Das hat uns in den vergangenen beiden Jahren auch nicht geschadet“, meint beispielsweise Daniel Zacher. Der Torwart war erst am Sonntag aus Dubai heimgekehrt, wo er mit Freundin Yasmin sowie dem im vergangenen Sommer vom SVB zu RB Leipzig gewechselten Stürmer Daniel Frahn und dessen Freundin Stefanie eine Woche Urlaub gemacht hatte. Nun hatte er einiges zu erzählen: „Das Wetter war sehr angenehm, das Hotel in der Stadt super. Und am Strand haben wir Arjen Robben und Lukas Podolski getroffen.“ Autogramme hätte er sich von den Stars Bayern Münchens und des 1. FC Köln aber nicht geholt. „Mittlerweile sind wir ja auch Profis“, so Zacher. Marian Unger, mit dem Zacher in der jetzigen Vorbereitung wieder um den Platz zwischen den Nulldrei-Pfosten kämpfen wird, war dagegen nach kurzer Erkrankung über Weihnachten noch einige Tage mit seiner Freundin Annett zum Skifahren auf der tschechischen Seite des Fichtelbergs. „Jetzt wollen wir alles tun, um den Klassenerhalt in der dritten Liga zu schaffen“, sagte der Mannschaftskapitän des SVB, der mit Platz 13 und 21 Punkten derzeit eine gute Ausgangsposition dafür hat.

Das sieht auch Dietmar Demuth so. „Unser Ziel ist der Klassenerhalt, und ich fühle mich vom bisherigen Saisonverlauf bestätigt“, erklärte Babelsbergs Chefcoach am Montag. In den kommenden zweieinhalb Wochen hofft er, auch durch ein Kurztrainingslager in Oberwiesenthal und mehrere Testspiele (siehe Kasten) seine Truppe wieder richtig in Schwung zu bekommen. Den Norweger Roger Risholt will er möglichst noch am Samstag in der Partie beim Oberligisten FSV Optik Rathenow testen, ehe eine Entscheidung fällt. Sollte der Skandinavier, der in den vergangenen fünf Jahren auch schon in Dänemark und Schweden als Profi kickte, verpflichtet werden, „wäre damit unsere Personalplanung für diese Saison abgeschlossen“, sagte Demuth gestern.

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