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Sport: In Madrid schon London im Kopf
Potsdams Triathleten Christian Prochnow und Gregor Buchholz kämpfen heute erneut um WM-Punkte
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„Für Madrider Verhältnisse ist es heute hier ziemlich frisch“, berichtete Christian Prochnow am Freitag aus der spanischen Hauptstadt. „Rund 20 Grad an Land und auch im Wasser, in dem es beim Training ohne Neoprenanzug ganz schön kühl war.“ Am heutigen Samstag werden die beiden Potsdamer Christian Prochnow und Gregor Buchholz in Madrid ihr zweites Rennen innerhalb der diesjährigen ITU World Championship Serie bestreiten. „Wir sind heute auch die Radstrecke abgefahren. Es ist hier der gleiche Kurs wie seit Jahren und ich hoffe, dass er mir wieder so liegt wie vor drei Jahren“, so Prochnow. 2008 hatte er sich in Madrid für die Olympischen Spiele in Peking qualifizieren können. Seitdem gehört der Kurs rund um den Casa de Campo-Park zu seinen Lieblingsstrecken – obwohl es die Radrunde mit einem langgezogenen Anstieg in sich hat. „Es geht knapp einen Kilometer bergan, und das achtmal“, schildert der Potsdamer mit dem Spitznamen „Paule“ die heutige Herausforderung auf dem Rad, die allerdings finanziell zusätzlich versüßt werden kann. „Wer in den acht Runden bei der Bergwertung oben die meisten Punkte gesammelt hat, bekommt als Bergkönig 500 Dollar Prämie“, so Prochnow.
Der 28-Jährige geht das heutige WM- Rennen nach einer Grundlagen-Ausdauer-Trainingsphase an und glaubt nicht, ähnlich erfolgreich zu sein wie zum Auftakt der ITU-World-Championship- Serie Anfang April in Sydney, wo Prochnow auf der olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen) nach 1:51:30 Stunden einen ausgezeichneten 12. Platz belegt hatte. „Ich werde das Rennen hier etwas verhaltener als in Sydney angehen“, erklärte er. Sein Ziel ist diesmal eine Top-20-Platzierung, was Prochnows Potsdamer Heimtrainer Ron Schmidt so erklärt: „Paule kann, wenn alles normal läuft, unter die besten 20 kommen und damit in der Weltrangliste unter den Top 25 bleiben. Das würde zunächst reichen. Wir orientieren uns nämlich in unserer Planung ganz auf das WM-Rennen Anfang August in London, weil dort die ersten beiden Tickets für deutsche Triathleten zu den Olympischen Spielen im nächsten Jahr an gleicher Stelle vergeben werden.“
Die beiden besten Deutschen, die es in diesem Jahr in London zugleich unter die Top Ten schaffen, haben ihre Olympia- Fahrkarte bereits in der Tasche. „Darauf konzentrieren wir uns, wir haben nur den 6. August in unseren Köpfen“, so Schmidt. Sollte in London lediglich einer oder gar kein Deutscher unter die Top 10 kommen, gäbe es beim WM-Finale Mitte September in Peking erneut die Chance dazu. Das dritte und letzte deutsche Männer-Ticket zu Olympia 2012 wird im kommenden Jahr vergeben – beim WM-Rennen in Madrid.
Christian Prochnows Teamkollege Gregor Buchholz will heute in der spanischen Metropole unter die Top 15 kommen. „Nachdem es in Sydney mit Platz 32 nicht wie gehofft klappte, muss es jetzt hier besser werden“, erklärte der 25-Jährige. „Ich bin gut vorbereitet und daher optimistisch.“ Sein nächstes WM-Rennen wird Buchholz dann Mitte Juni in Kitzbühel bestreiten. Prochnow lässt diese WM-Station aus und steigt erst einen Monat später in Hamburg wieder in die WM-Serie ein. Drei Wochen später geht es dann in London erstmals um das Olympia-Ticket.
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