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Sport: In neuer Umgebung schnell eingelebt Potsdams neuer Zweitliga-Handballer

Christian Schücke wartet auf den Punktspielstart

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Das rechte Gefühl für das alltägliche Handballer-Dasein hat mancher Spieler des 1. VfL Potsdam reichliche zwei Wochen vor Saisonbeginn noch nicht. Christian Schücke nimmt sich da nicht aus. „Ich denke, dass wir bei aller vorhandenen Qualität eventuell doch gewisse Zeit benötigen, um uns an die schnellere und härtere Gangart in der neuen Spielklasse zu gewöhnen.“ Den 25-jährigen Berliner steht die konkrete Chancengewichtung des 1.VfL in der neuen sportlichen Umgebung insofern zu, als dass er als einer der wenigen aus dem aktuellen Zweitliga- Aufgebot des Aufsteigers bereits über einen längeren Zeitraum im Lizenzbereich am Ball war.

Vier Jahre spielte Schücke für die Füchse Berlin in der 2. Bundesliga Nord. Während der vergangenen Saison warf er in 33 Spielen 66 Tore. Interessant an seinem Wechsel nach Potsdam ist unter anderem auch, dass er bereits feststand, bevor sich der VfL überhaupt die sportliche Qualifikation für die Bundesliga sicherte. „Ich hatte mir Bedenkzeit erbeten, weil ich abwarten wollte, welche Entwicklung die Sache bei den Füchsen nimmt. 14 Jahre war ich dort. Der Wechsel nach Potsdam war mein erster überhaupt. Letztlich kam er auch zustande, weil ich mich außerstande sah, dem gestiegenen Aufwand in Berlin gerecht zu werden.“

Der Grund dafür ist beruflicher Art. Christian Schücke ist nicht etwa Berufs- Handballer. Er geht vielmehr wochentags in einer Reinickendorfer Kindertagesstätte sieben Stunden lang seinem Tagwerk als Koch nach. Ab sieben Uhr in der Früh steht er in der Küche. Schücke, der ein ausgesprochen lockerer und humorvoller Typ ist, hat Spaß an seinem Beruf. Abends reist der flexibel einsetzbare Abwehrspieler per Fahrgemeinschaft mit Victor Pohlack und Jaroslaw Galus nach Potsdam zum Training. Heute Abend fährt er seinen bereits am Dienstag ins fünftägige Trainingslager nach Hamburg abgereisten VfL-Kollegen nach, deren Wertschätzung er sich längst gewiss sein kann. Schücke: „Mir wurde die Eingewöhnung sehr leicht gemacht. Wir haben alle das Ziel, als Handballer in dieser Liga heimisch zu werden.“

Wenn es ab 9. September um Meisterschaftspunkte geht, will Schücke seine individuellen Vorzüge zum Tragen bringen. „Er ist ein Defensivspieler, der auf Grund seiner Körpergröße (1,82m/d. A.) mit tiefem Schwerpunkt agiert und kompromisslos zur Sache geht. Sportlich ist er ein Gewinn für uns, menschlich sowieso“, sagt Alexander Haase, sein Trainer.

In der vergangenen Woche schauten sich die VfL-Handballer das Testspiel der Füchse gegen den THW Kiel an. Die 20 Eintrittskarten hatte Füchse-Manager Bob Hanning den Potsdamern geschenkt. Den Kontakt hatte Schücke hergestellt, ohne viel Aufhebens darum zu machen.

Thomas Gantz

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