Von Thomas Gantz: In Position gebracht
SC-Volleyballerinnen gewannen in Sonthofen 3:2
Stand:
Danach gefragt, ob es in der laufenden Saison der Volleyball-Bundesliga der Frauen schon einmal ein Match von derart langer Dauer gab, zögerte Michael Merten zunächst etwas. „Es könnte tatsächlich sein, das dies das längste Spiel dieser Serie war. Ich bin mir da allerdings nicht sicher. Die Statistiker werden das schon noch ermitteln“, bemerkte der Cheftrainer des SC Potsdam nach dem am vergangenen Samstagabend mit 3:2 (23:25, 25:20, 18:25, 33:31, 15:7) gewonnenen Spiel beim Allgäu Team Sonthofen. Die Partie ging über insgesamt 130 Minuten effektiver Spielzeit.
Mit dem fern der Heimat erspielten Sieg gelang es dem SC Potsdam , vor dem abschließenden Spieltag den Köpenicker SC zu überholen und sich im Bemühen um den neunten Tabellenplatz in eine gute Position zu bringen. Köpenick hat mit der Partie in Aachen allerdings zum Saisonkehraus gegenüber dem SC Potsdam, der den Dresdner SC erwartet, das leichtere Abschlussspiel vor sich.
Der in Sonthofen erspielte Erfolg gewinnt unter Berücksichtigung der äußeren Umstände seines Zustandekommens noch an Wert. Die zeitaufwendige Anreise zum Spielort musste mit zwei Kleinbussen angetreten werden, nachdem sich der ursprünglich georderte Mannschaftsbus als zu klein erwies. Vom bestens eingespielten Funktionsteam konnten Assistenztrainer Volker Knedel und Scout Thomas Dzialas diesmal nicht mitreisen. Michael Merten hatte sich deshalb schon vorab mit Physiotherapeut Ulli Meyer darauf verständigt, entsprechend des Spielverlaufes engeren fachlichen Austausch als sonst zu praktizieren. „Die Sache hat auch dank weiterer Hinweise der Spielerinnen sehr gut geklappt“, so der Trainer, der die durchgängige Beibehaltung der eigenen Spielstrategie als Grundlage des vor 800 Zuschauern in der Allgäu-Sporthalle erspielten Sieges benannte. Die Potsdamerinnen wehrten im sage und schreibe 38 Minuten dauernden vierten Abschnitt insgesamt vier Matchbälle ab und nutzten das psychologische Hoch des gewonnenen Satzes zu einem eindrucksvollen Triumph im Tiebreak.
Auffälligste Spielerin der Gäste war diesmal Patricia Grohmann. Die 20-Jährige steuerte 22 Punkte zum Sieg bei. Auch Sandra Landvoigt und Ramona Stucki brachten es auf eine solide Quote. Im Blockspiel wirkte der SC Potsdam sehr stabil und konzentriert. Sonthofen als engagiert in die Partie gehender und beim eigenen Anhang nach nur drei erspielten Saisonsiegen in gewisser Hinsicht in der Bringeschuld befindlicher Gastgeber kontrollierte eigentlich nur den dritten Abschnitt wie gewünscht. „Dass wir uns für den enormen Aufwand belohnen konnten, machte die Strapazen erträglich. Wir haben jeder für sich sehr gut funktioniert“, wertete Michael Merten.
Thomas Gantz
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