Landeshauptstadt: IN POTSDAM am Ball
ist heute
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Ihr gelbes T-Shirt wird sie bis zum 9. Juli wohl nicht mehr tragen. Denn für die Fußball-Weltmeisterschaft ist aus der Studentin Tanja Rudenko eine ukrainische Oberkellnerin geworden. Nun zieht sie tagtäglich eine folkloristische Bluse mit volkstümlichen Stickereien ein. So ukrainisch wie in Potsdam im Restaurant der Fun-City kleidete sie sich in ihrer Heimatstadt Kiew nicht. Und auch in Mannheim, wo sie derzeit Betriebswirtschaft und Slawistik studiert, gehe sie nicht im Trachtenkostüm in die Universität. Trotzdem ist sie stolz auf die Textilkunst ihrer Landsleute, erklärt, dass jede Region ihr eigenes Stickerei-Muster habe. Für die 25-Jährige, die vor drei Jahren als Au Pair-Mädchen nach Deutschland kam, ist die Zeit im riesigen ukrainischen Zelt auf dem Luisenplatz ein bisschen wie ein Heimaturlaub. Denn die 35-köpfige Küchencrew besteht komplett aus Ukrainern. Mit ihnen kann sie endlich wieder in ihrer Muttersprache reden – Russisch, Ukrainisch sprechen die meisten Ukrainer, die in der Sowjetunion aufgewachsen seien, „nicht so gut“. Vor allem freut sich Tanja aber auf „süße Wariniki mit Kirschfüllung oder Quark“. Die ukrainischen Maultaschen seien ihre Leibspeise. Dass sie vom vielen Naschen dick werde, glaubt sie trotzdem nicht. Dazu werde sie in Potsdam zu viel Stress und Arbeit haben. Von der WM erhofft sie sich nicht nur, dass ihr Land gewinnt, sondern dass Stürmerstar Andrej Schewtschenko mit seinem Team einmal bei ihr essen kommt. just
Die PNN stellen während der FußballWeltmeisterschaft täglich einen Menschen vor, der in Potsdam im Namen der WM 2006 unterwegs ist.
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