Landeshauptstadt: IN POTSDAM am Ball

Die ukrainischen Farben ins Gesicht gemalt, strahlen die Augen hellblau wie der Himmel über Potsdam. Olga Serdetschna fotografiert ukrainische Fans und Spieler beim Öffentlichen Training, sie versucht die WM-Eindrücke für die Daheimgebliebenen einzufangen. „Wir sind uns sicher, dass wir gewinnen“, beschreibt sie freudestrahlend die Stimmung in ihrem Land. Seit Anfang April ist sie in Berlin, besucht ein dreimonatiges Medienseminar an der Freien Universität Berlin und will einen Artikel für ein Lifestyle-Magazin ihrer Heimatstadt Donezk schreiben. Der dortige Fußballklub Schachter ist nach Dynamo Kiew der zweitbekannteste Verein der Ukraine, viele Nationalspieler kicken in der fünftgrößten ukrainischen Stadt. Die Themen sollen dennoch nicht nur Fußball betreffen, sagt Olga Serdetschna. Daher will sie den Spielern auch die Frage stellen, wie sie die deutschen Frauen finden. Noch hat keiner geantwortet, in den nächsten Tagen wird sie daher häufig im „gemütlichen Potsdam“ sein, um ein Interview zu bekommen. Ihren Deutschland- Aufenthalt hat Olga Serdetschna in die WM-Zeit gelegt, weil sie ein Fußballfest feiern will. Nun wird sie das Gruppenspiel der Ukrainer gegen Tunesien live erleben. Dafür hat sie bereits eine Karte. Die Haltung der Ukrainer unterstreicht Olga Serdetschna mit ihrem eigenen Enthusiasmus für ihr Land, das zum ersten Mal an einer Fußball-WM teilnimmt. Ihr Seminar endet noch im Juni, doch ihre Rückfahrt will sie erst am 10. Juli antreten. jab

Die PNN stellen während der FußballWeltmeisterschaft täglich einen Menschen vor, der in Potsdam im Namen der WM 2006 unterwegs ist.