Landeshauptstadt: IN POTSDAM am Ball
ist heute
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Fanartikel-Verkäufer Leroy Brüggenkamp hat die Ruhe weg. Gestern fand zwar die letzte Prüfung des Zehntklässlers statt – in Englisch. Aber anstatt an den Vortagen noch angestrengt Vokabeln zu lernen, jobbte der 16-Jährige entspannt an einem WM-Fanartikelstand in der Brandenburger Straße. „Ich war gut vorbereitet“, meinte er schmunzelnd und aus ihm sprach die Vorfreude auf die Ferien.
Ein paarmal pro Woche, jeweils sechs Stunden am Tag, arbeitet der Babelsberger an dem Stand und verkauft Potsdamern und Touristen alles, was das Fanherz höher schlagen lässt: Trikots in den verschiedenen Länderfarben, das WM-Maskottchen Goleo, Trinkflaschen, Käppis und, und, und. Auf die WM-Spiele will er für den Job aber nicht verzichten: „Ich habe mir den Dienst extra so gelegt, dass ich während der Deutschlandspiele frei habe“, erzählt er.
Besonders gut verkaufen sich die Deutschlandfähnchen, so Leroy: „Da brauchen wir ständig Nachschub.“ Und Schulkinder kaufen haufenweise Schweißbänder und Schlüsselanhänger.
Die sonst so beliebten Fußballschals sind jedoch Standhüter und auch der „Adidas-Teamgeistball“ wird selten gekauft. „Ist den Leuten wohl zu teuer“, vermutet Leroy. Die billigste Ausführung, der genähte Ball für 25 Euro, komme für wahre Fans nicht in Frage. „Die wollen den geklebten Ball, mit den perfekten Flugeigenschaften“, erzählt Leroy – ganz Verkäufer. Eigentlich hätte er ihn selbst gern, aber 110 Euro findet er doch etwas zu viel. Sein verdientes Geld kann er in den Ferien bestimmt besser nutzen.js
Die PNN stellen während der FußballWeltmeisterschaft täglich einen Menschen vor, der in Potsdam im Namen der WM 2006 unterwegs ist.
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