Landeshauptstadt: IN POTSDAM am Ball
ist heute
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Stehen, stehen, stehen Jeden Tag 13 Stunden lang, wohl während der gesamten Fußball-WM. Und immer hat er einen Bierzapfhahn im Blick. Carsten Lewenhagen arbeitet seit dem ersten Tag der Weltmeisterschaft am Bierstand im Restaurant an der Fun-City auf dem Luisenplatz. Für den Job zwischen Gläsern, Zapfhahn, Gerstensaft und Kasse hat der 41-Jährige, der sonst als Kundenberater bei einer Berliner Spedition arbeitet, extra unbezahlten Urlaub genommen. Über seine Motivation sagt er: „Klar tun die Füße mit der Zeit weh, aber die Arbeit in diesem Team hier macht Spaß – das entschädigt.“
So fährt Lewenhagen nun jeden Tag mit der Regionalbahn von Berlin nach Potsdam, um 11 Uhr in seinem Bierstand zu stehen – und ist gegen 00.50 Uhr am Hauptbahnhof, um wieder zurück nach Berlin zu pendeln. Zu dem Job, als einziger Deutscher neben rund 120 anderen Ukrainern in der Fun-City zu arbeiten, ist Lewenhagen über die Grüne Woche in Berlin gekommen: Dort arbeitet er seit drei Jahren am Stand der Ukraine. „Die Ukrainer haben eine Mentalität, sich auch für die kleinen Dinge zu begeistern – auch wenn es wie bei dem ersten Spiel gegen Spanien nicht so lief.“ Und im Team, da seien sie sowieso alle eine große Familie, vom Dauer-Kartoffelschäler bis hin zum Bierfaß-Träger. Auch die Musik von der Bühne der Fun-City – ukrainische Folklore in beachtlicher Lautstärke – stört ihn nicht bei seiner Arbeit: „Die ist nur noch im Unterbewusstsein präsent.“ Und was trinkt er im Bierstand? „Nur Wasser, da riecht bei Hitze der Schweiß nicht so.“HK
Die PNN stellen während der FußballWeltmeisterschaft täglich einen Menschen vor, der in Potsdam im Namen der WM 2006 unterwegs ist.
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