Landeshauptstadt: IN POTSDAM am Ball
ist heute
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Man wird nicht richtig schlau aus ihm. Der schmale Junge auf der Bühne der ukrainischen Zeltstadt schwenkt zwar die blau-gelbe Fahne, während er lässig zu ukrainischer Rockmusik tanzt. Er sagt auch regelmäßig ins Mikro: „Unterstützen Sie mit uns die Mannschaft der Ukraine!“ Aber so ganz bei der Sache scheint er trotzdem nicht zu sein. Rund zehn Stunden täglich, von 14 Uhr bis Mitternacht, arbeitet der Kiewer Germanistik-Student als Moderator und Techniker auf dem Luisenplatz. Er findet das „entspannend und nie langweilig“. Ständig lerne er neue Leute kennen: Deutsche, aber auch Ukrainer und Russen. Gerade mal 20 Jahre alt ist Konstantin Nasaruk, genannt „Kostja“. Nach dem sechsten Semester an der „Nationalen Linguistischen Universität Kiew“ ist er nun zum ersten Mal in Deutschland. „Ich bin sehr von Potsdam beeindruckt“, erzählt er, und da strahlen seine Augen plötzlich. Die schönste Sehenswürdigkeit für ihn: der Park Sanssouci. „Bezaubernd“, schwärmt er und man hat den Eindruck, er wäre jetzt eigentlich lieber dort. „Der Park ist wie eine andere Welt, man spürt die andere Atmosphäre, andere Zeiten.“ Bücher über „Friedrich den Größten“ hat der künftige Wissenschaftler schon auf seinem Nachttisch im Internat des Olympiastützpunktes liegen. Aber der Fußball? Kostjas Stimme wird wieder professionell: „Ich bin überzeugt, dass die Ukraine gute Chancen hat, die WM 2006 zu gewinnen.“ JaHa
Die PNN stellen während der FußballWeltmeisterschaft täglich einen Menschen vor, der in Potsdam im Namen der WM 2006 unterwegs ist.
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