Landeshauptstadt: IN POTSDAM am Ball

Karsten Kindler zaubert aus Gemüse und Obst Blumen für das Buffet der ukrainischen Fußballnationalmannschaft im Seminaris-Seehotel. Mit größter Sorgfalt beugt er sich über eine Wassermelone und schnitzt mit dem Messer Blätter in die grüne Schale und Rosen ins rosa Fruchtfleisch. Wie, das hat er beim chinesischen Weltmeister im Gemüseschnitzen gelernt. Essen werden die Ukrainer seine Melone aber nicht, das „Schaustück“ soll das Buffet lediglich zieren. Obwohl die Sportler Wassermelonen besonders mögen, genauso wie Kirschen und Ananas. Die Küchenchefs kaufen deshalb vom Lieblingsobst der ukrainischen Gäste Extra-Mengen. Schließlich soll sich die Mannschaft in ihrem WM-Quartier wohl fühlen. Darum gehen die Köche auf jeden Sonderwunsch ein. Als Stürmerstar Andrej Schewtschenko zum Beispiel Appetit auf Mohnkekse hatte, suchten sie die ganze Stadt danach ab. Gefunden haben sie die Plätzchen im russischen Lebensmittelgeschäft „Samowar“ in der Heinrich-Mann-Allee. Überhaupt scheinen die 23 osteuropäischen Sportler und ihre Betreuer regelrechte Naschkatzen zu sein – obwohl die Teamärzte sehr auf die Ernährung achten. Der Teller mit der schwedischen Mandeltorte sei immer ziemlich schnell leer. Das Creme-Gebäck stand auch gestern Mittag auf dem Speiseplan, als die Ukrainer nach ihrem 3:0-Sieg gegen die Schweiz als Viertelfinalisten ins Hotel zurückkehrten. Dazu gab“s aber viel gesunden Fisch und Pasta. just

Die PNN stellen während der FußballWeltmeisterschaft täglich einen Menschen vor, der in Potsdam im Namen der WM 2006 unterwegs ist.