Landeshauptstadt: In preußischer Hand
Heute startet 4. Biwak in Bornstedt mit dem Motto „Zu Gast beim Alten Fritz“
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Die Stimmung unter den Männern in Trachten und Uniformen ist fröhlich und gelöst, beinahe überschwänglich. Dabei hat das eigentliche Event noch gar nicht richtig begonnen. Mit einem Humpen Bier in der Hand begrüßt der Vorsitzende der Potsdamer Riesengarde „Lange Kerls“, Matthias Leyer, eine hinter ihm sitzende Schulklasse, die gerade das Bornstedter Krongut besucht und die Gelegenheit beim Schopfe gepackt hat, einmal an einer Pressekonferenz teilzunehmen: „Seid beruhigt, nicht auf jeder Pressekonferenz wird Bier getrunken“, sagt er augenzwinkernd.
Die gestrige Vorstellung des Programms für das 4. Biwak, das heute und morgen auf dem Krongut Bornstedt unter dem Motto „Zu Gast beim Alten Fritz“ stattfindet, enthielt aber auch reichlich sachliche Informationen. Die erwarteten 6000 Gäste könnten sich, so Leyer, auf ein breites Programm aus militärischen Paraden, Zapfenstreichen und Salutschießen freuen und natürlich auch auf leckeres Bier vom Krongut. Die Langen Kerls als Veranstalter rechnen mit 250 uniformierten Schaustellern aus Militär und zivilem Leben, die sich – angereist aus ganz Deutschland und sogar aus den Niederlanden – dann auf dem historischen Gelände tummeln und die Zeit des 18. Jahrhunderts in preußischem Stile aufleben lassen wollen. Dennoch solle es „keine reine Militärveranstaltung“ geben, denn den Reiz des Biwaks auf dem Krongut mache doch gerade aus, dass für jeden etwas dabei sei. „Zum ersten Mal können sich die Besucher am Samstag und am Sonntag auf Rokoko-Tanzvorführungen freuen und an einem Exerzieren für Jedermann teilnehmen“, sagte Leyer. Nach einem Reglement von 1726 könnten die Zuschauer hierbei spezielle Waffengriffe üben, eigens für die Kinder stünden ungefährliche Holzgewehre bereit.
Die Interessengemeinschaft „Leben im 18. Jahrhundert“ stellt mit 40 Schaustellern die größte Teilnehmergruppe des 4. Biwaks. Ihr Vorsitzender Wolfgang Peter, extra aus Heidelberg angereist und als Husar verkleidet, kommt gerne her und ist begeistert vom Zusammenhalt im ehemaligen Preußen. „Der alte Fritz hat einmal gesagt: Meine Jäger und Husaren sind der undisziplinierteste und versauteste Haufen der Armee, aber wenn ich sie brauche, sind sie da“.
Das Biwak auf dem Krongut beginnt heute 9.30 Uhr, Sonntag 10 Uhr. Programmpunkte sind heute 11 Uhr Salutschießen, 16 Uhr Exerzieren für Jedermann. Der Eintritt kostet 1 Euro (bis 14 Jahre frei).
Martin Stralau
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