Landeshauptstadt: „In Treue fest“ mit Freibier unterm Gewitterhimmel
SPD lud zum Frühschoppen am Schlaatz ein / Mit Ministerpräsident Matthias Platzeck Werbung für die Landtagswahl
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SPD lud zum Frühschoppen am Schlaatz ein / Mit Ministerpräsident Matthias Platzeck Werbung für die Landtagswahl „In Treue fest“ schmetterte das Eisenbahnerblasorchester zum Auftakt des Wahlfrühschoppens am Schlaatz und das wünscht sich natürlich auch Ministerpräsident Matthias Platzeck von seinen Genossen, wenn es im September um die Landtagswahl geht. „Wie wir abschneiden, wird eine Frage der Wahlbeteiligung sein“, meinte er am Sonnabend unterm Gewitterhimmel. Das Wetter ist in diesem Sommer leider mit niemandem im Bunde, auch nicht mit der SPD. Regenschauer trieben die Schlaatzer immer wieder ins Bürgerhaus. Trotz der bundesweit schlechten Umfrageergebnisse weicht Platzeck nicht vom erklärten Ziel ab: „Wir wollen stärkste Partei im Land bleiben.“ Die SPD habe in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet, so der Ministerpräsident, und die wolle man fortsetzen. Auch seinen stärksten Kontrahenten Hans-Jürgen Scharfenberg (PDS) scheint er eher auf die leichte Schulter zu nehmen. Er habe sich für den Neubaugebiete-Wahlkreis entschieden, weil es hier die sozialen Brennpunkte gebe. Und selbstbewusst fügt er hinzu: „Ich habe es mir nie leicht gemacht.“ Trotz Freibier und Grillwürstchenduft konnte der Ministerpräsident unterstützt durch seine Mannschaft und den feuerwehrroten Wahlkampfbus nur ein Bad in kleiner Menge nehmen. Das aber genoss er auf die vertrauenswürdig hemdsärmelige Art und hörte sich Verärgerungen und Vorschläge vielfältiger Art an, die von Kritik an Hartz IV und die Ungleichbehandlung von Ost und West über zu humane Behandlung von Straftätern bis zu kommunalen Problemen reichte. Mehr Ordnung, aber auch mehr Verantwortung für den Nächsten forderte zum Beispiel Hannelore Friese resolut. Sie ist wegen ihrer Kinder an den Schlaatz gezogen und nennt 19 Enkel und 6 Urenkel ihr eigen. Vor allem die Sauferei an den Straßenecken geht ihr gegen den Strich. Dafür sei Sozialhilfe nicht da. Und wie kam generell beim Wähler der SPD-Auftritt mit Ministerpräsidentenrede, Freibier, Blasmusik und Hüpfburg an? „Ich weiß, was ich wähle. So ein Frühschoppen beeinflusst mich nicht“, meinte Margit Reinhold. Ihr Wunsch an die Politik: Mehr Rente. Um soziale Sicherheit und Ausgewogenheit der Belastungen, vor allem aber auch um die ureigensten Probleme ging es den meisten, die weniger die Parteipolitik als die Frühschoppenatmosphäre angelockt hatte. fran
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