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Landeshauptstadt: „Industriekapitän“ der Schlösser und Gärten

Dorgerloh: Marathon zu schwieriger Zeit / Neuer Eingangsbereich Bürgerbahnhof

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Probleme mit Potsdamer Sportveranstaltungen in den Parks der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten hat Generaldirektor Hartmut Dorgerloh am Mittwochabend vor den Stadtverordneten eingeräumt. Für ihn stehe an erster Stelle, dass Park-Besucher nicht gestört werden. Hintergrund ist die Bestrebung des Stadtsportbundes, den Potsdamer Schlösser- Marathon zu einem wirklichen Marathon vorbei an den Potsdamer Schlössern zu gestalten. Jedoch hat nach PNN-Informationen die Stiftung ihr Veto gegen die Streckenführung durch den Neuen Garten eingelegt.

Es könne nicht sein, dass die Besucher des Schlosshotels Cecilienhof im Neuen Garten während des Laufes das Haus nicht mehr erreichen, erklärte Dorgerloh. Der Schlösser-Marathon soll am 11. Juni stattfinden. Im Vorjahr schrieb Regisseur Volker Schlöndorff einen offenen Brief, in dem er die Streckenführung bemängelte, die nicht durch die Parklandschaften führte. Der Lauf werde seinem Namen nicht gerecht, so Schlöndorff.

Dorgerloh sagte, die Stiftung könnte flexibler auf die Streckenführung reagieren, wenn „der Lauf nicht an einem hoch frequentierten Tag“ stattfinden würde. Juni-Wochenenden seien absolute Hochsaison. Da würden täglich mehrere hundert Busse Potsdamer Parks ansteuern – alle besetzt mit Touristen, die ein straffes Europaprogramm haben. Könnten deren Bedürfnisse nicht zufrieden gestellt werden, „kommen die Unternehmen nicht wieder“, so Dorgerloh.

Der SPD-Fraktionschef Mike Schubert bezeichnete den Schlösserchef als „Industriekapitän auf dem Weg zur Globalisierung“. Er kritisierte den „Zungenschlag“ der Rede Dorgerlohs. Der Generaldirektor verteidigte sich, er sei ein Stück Lokalpatriot, aber auch zunehmend Industriekapitän. „Wir müssen Geld verdienen“, so Dorgerloh. Und der Markt liege in Osteuropa und Asien.

Der Schlösserchef wies in seiner Rede vor der Stadtverordnetenversammlung auf die Bedeutung des Jahres 2012 für die Landeshauptstadt hin. Dann werde der 300. Geburtstag Friedrich des Großen gefeiert, bis dahin müsse der Bürgerbahnhof, dessen Vorplatz und die Umgebung samt Posttor wieder ein repräsentatives Eingangstor zum Park Sanssouci sein. Geld könne die Stiftung jedoch für die Investitionen nicht beibringen, jedoch „Know-How und Material-Transfer“, so Dorgerloh. Es müsse ein attraktiver Zugang entstehen, um den Bereich an der Historischen Mühle zu entlasten. jab

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