Landeshauptstadt: Info-Diaspora

ATLAS Von Günter Schenke Kneift Oberbürgermeister Jann Jakobs, wenn es darum geht, der Belegschaft des Klinikums „Ernst von Bergmann“ die zum 1. Januar 2004 beabsichtigte Fusion mit dem St. Josef-Krankenhaus zu erklären? Bei der gestrigen Belegschaftsversammlung war er jedenfalls nicht dabei. Wie es hieß, musste er auf einer Veranstaltung des Deutschen Städtetages präsent sein. Die ver.di-Vertreterin meinte, dass er sich für einen so wichtigen Anlass für ein paar Stunden hätte loseisen müssen. Sei es wie es sei, klar ist jedoch, dass die Informationspolitik des Gesellschafters, also des Oberbürgermeisters, gegenüber dem Pflegepersonal und den Ärzten des Klinikums über die Fusion und deren Folgen jeder Beschreibung spottet. Weder der Betriebsrat noch die Gewerkschaft wurden hinzugezogen – das Arbeitsrecht außer Kraft gesetzt. Mag sein, dass die Ängste und die Unruhe der Mitarbeiter sich am Ende als übertrieben herausstellen – verständlich sind sie. Dass sie in die Informations-Diaspora gezwungen wurden, ist kein gutes Omen.