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Landeshauptstadt: Infopunkt im Heizhaus

Rekultivierung des Klausbergs hat begonnen

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Sanssouci - Der erste Schritt zur Rekultivierung der Terrassenanlage am Klausberg ist getan. 40 Mitarbeiter der Berliner Mosaikwerkstätten für Behinderte gGmbH pflanzten am Dienstag unter Anleitung von Dirk Häusser unterhalb des wieder hergestellten Belvederes Obstbäume historischer Sorten wie Prinzenapfel, Kaiser-Wilhelm-Apfel oder Gelber Bellefleur.

Gleichzeitig legte der gemeinnützige „Mosaik“-Unternehmensverbund, der an 42 Standorten im Berliner Raum etwa 2000 vorwiegend behinderte Mitarbeiter beschäftigt, ein Konzept für die Rückgewinnung der Terrassenanlage vor. Es soll als Grundlage der Kommunikation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten dienen, die durch Gartenkustos Gerd Schurig und den für das Sanssouci-Revier zuständigen Fachbereichsleiter Sven Hannemann die gartendenkmalpflegerischen Vorarbeiten leistet. Dabei orientiert sie sich an Plänen Georg Potentes vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Arbeiten wurden durch eine Vorvereinbarung ermöglicht, ein Vertrag wurde noch nicht abgeschlossen.

Die Dokumentation und möglichst umfassende Restaurierung der Bausubstanz wird betreut von der Stiftungsabteilung für Baudenkmalpflege. Zunächst ist die Herrichtung eines Kräutergartens auf den Flächen zwischen den Fundamentreihen der zerstörten Gewächshäuser vorgesehen. Im kommenden Jahr sollen unter anderem der Zufahrtsweg wieder hergestellt und die Stützmauern des Weinbergs sowie die Talutmauern zum Heranziehen von Spalierobst saniert werden. Im erhaltenen Heizhaus werde ein Infopunkt für die Touristen eingerichtet.

Der wieder hergestellte Weinberg biete künftig eine „einzigartige, erlebnisorientierte, museologische Vermittlung historischer Obstsorten sowie historischer Anbautechniken“, heißt es im „Mosaik“-Konzept. „Mit der Aufwertung des Geländes wird ein ganz besonderer Raum geschaffen, der es Menschen mit Behinderung ermöglicht, einer ihnen angemessenen Beschäftigung nachzugehen und auf diese Weise Integration in die Gesellschaft zu erfahren.“ Dafür seien weitere Förderer und Sponsoren höchst willkommen, erklärt Häusser.

Die Anlagen am Klausberg haben sich aus einem Weinberg entwickelt, den der aus dem Rheinland stammende Jürgen Friedrich Werle 1769 mit Erlaubnis von König Friedrich II. angelegt hatte. In die Rekultivierung des Areals sollen zwei Berliner Schulen einbezogen werden, die bereits seit 1999 erste Arbeiten auf dem Grundstück ausgeführt haben. So hat das Oberstufenzentrum Holztechnik Weinspaliere orginalgerecht erneuert, die Carl-Legien-Schule setzte 200 Rebstöcke. Inzwischen unterstützt auch ein Oberstufenzentrum für Bauberufe aus Brandenburg das Vorhaben und hat an der Mauer der zweiten Terrasse ein Probefeld rekonstruiert. Außerdem schlug es die Wiederherstellung der gläsernen Vorbauten vor, die den Wein vor der Witterung schützten. Damit würde der Hang wieder zum „gläsernen Berg“, was seinen besonderen Reiz ausmachte. E. Hoh

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