Landeshauptstadt: Initialzündung

Templiner Vorstadt - Einen Vorbescheid für die Restaurierung der historischen Speicher in der Speicherstadt hat die Potsdamer Bauverwaltung erteilt. „Es ist dringend notwendig, dass sich dort etwas tut“, erklärte Potsdams Stadtplanungschef Andreas Goetzmann am Dienstagabend vor dem Bauausschuss. Offenbar steht der Sanierungsbeginn kurz bevor: Klaus Vollbrecht von der Potsdamer Projektentwicklungsfirma Asenticon zufolge plane der Eigentümer im südlichen Teil der Speicherstadt „Anfang nächsten Jahres in die Nutzung zu gehen“. Goetzmann nannte den Restaurierungsbeginn im historischen Speicherstadt-Areal eine „Initialzündung“ für das Gesamtgebiet: „Brachflächen liegen brach, weil sie brach liegen.“

Anders stelle sich laut Goetzmann die Situation im Nordteil am alten Schlachthof dar: Viele Bauten dort seien „abrissreif“, erst nach dem Abriss könne man sehen, was dort gebaut wird. Vorstellungen zufolge könnten dort Nutzungen aus den Bereich Hotellerie, Kongresse, Wellness und wissenschaftsnahes Gewerbe entstehen. „Je nördlicher, desto wolkiger werden die Vorstellungen“, so Goetzmann. Es stehe die Frage, ob die Stadt bei der Errichtung eines Kongresszentrums „mit in die Verantwortung geht, oder ob man etwas anderes tut“.

Das 7,6 Hektar große Gesamtareal teilen sich nach Angaben Goetzmanns und Vollbrechts im Wesentlichen zwei Eigentümer. Dabei handele es sich im Süden um die Speicherstadt Potsdam GmbH und im Norden um die städtische Pro Potsdam GmbH. Vollbrecht zufolge werde im Sommer der Verkauf der restlichen Grundstücke an Pro Potsdam und die Speicherstadt GmbH abgeschlossen sein. „Wir werden noch in diesem Jahr die Tinte trocken kriegen“, so Vollbrecht. Wie der Projektentwickler sagte, werden die beiden Eigentümer einen Großteil der Flächen nicht selbst bebauen, sondern „vertriebsbereit“ – verkaufsfähig – machen. Der historische Persiusspeicher soll jedoch im Bestand der Speicherstadt GmbH bleiben. gb