Landeshauptstadt: Initiative Am Neuen Garten: Verkehrsprobleme unlösbar
Nachbarschaftsverein feiert zehnjähriges Bestehen / Straßenfest am 7. September / Durch Öffentlichkeitsarbeit Schlimmes verhindert
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Nachbarschaftsverein feiert zehnjähriges Bestehen / Straßenfest am 7. September / Durch Öffentlichkeitsarbeit Schlimmes verhindert Von Nicola Klusemann Als sich die Nachbarschaftsinitiative Am Neuen Garten e.V. im Juni 1993 gründete, waren ihre Gründungsmitglieder Nachbarn in spe. Das Stadtviertel lag noch hinter Mauern, die das KGB-Städtchen Nummer 7 umzäunten. Als beispielsweise die Rheinheimers ihr Haus am Neuen Garten erwarben, hatten sie es nur von weitem gesehen. Dass sie sich vor einem Jahrzehnt zusammentaten, um für ihre Rechte und Anliegen gegenüber dem Bundesvermögensamt und der Stadtverwaltung einzutreten, wollen die mittlerweile 120 Mitglieder in den kommenden Wochen feiern. Der Festakt ist am kommenden Sonnabend um 15 Uhr im Alten Rathaus. Hier wird auch eine Fotoausstellung eröffnet, die die Entwicklung des Wohngebiets mitten im Weltkulturerbe dokumentiert. Die Fotografien ziehen dann um in das Haus „Zum Güldenen Arm“ in der Hermann-Elflein-Straße 3, wo die Ausstellung „Vereine stellen sich vor“ vom 7. bis 22. September zu sehen sein wird. Teil der Aktivitäten rund ums zehnjährige Vereinsbestehen ist ein großes Straßenfest am Sonntag, dem 7. September in der Glumestraße sowie eine Gesprächsrunde mit Zeitzeugen – ehemaligen Bewohnern des Neuen Gartens vor 1945 und zur sowjetischen Besatzungszeit – am 1. Oktober (siehe dazu auch nebenstehenden Kasten). Dadurch, dass man gut informiert war und die Probleme schnell in die Öffentlichkeit getragen hat, habe man viel Schlimmes verhindert, nennt der Vereinsvorsitzende Jan Fiebelkorn-Drasen die Stärken der Nachbarschaftsinitiative. Verdichtete und hochgeschossige Bauweise, wie sie Ex-Baustadtrat Detlef Kaminski noch Mitte der 90er Jahre für das Stadtviertel zwischen Neuem Garten und Pfingstberg favorisierte, habe man durch erheblichen Widerstand vereitelt. Auslaufende Förderprogramme wie die Sonderabschreibung Ost hätten ihr übriges getan. Jetzt sei ein Großteil der alten Bebauung wieder hergestellt. Inzwischen habe der Verein seinen Wirkungskreis auf die gesamte Nauener Vorstadt ausgedehnt: Vom Jungfernsee bis zum Nauener Tor erstrecke sich sein Engagement, sagt Fiebelkorn-Drasen. Sorge bereiteten ihnen immer noch Gutmann-Villa und Villa Quandt. Saniert werde jetzt zur Freude der Initiative die Mendelssohn-Villa. Das 40000 Quadratmeter große Grundstück, auf dem einst die Villa Stark stand, sei parzelliert und verkauft. Dort entstünden zum Viertel passende Häuser. Dauerthema im Städtchen ist die Verkehrsproblematik. Durch die Touristenströme zum Cecilienhof und neuerdings auch zur Meierei sei der Neue Garten dauerbelastet. Die Situation sei kaum lösbar, erklärt Vorstandsmitglied Vivian Rheinheimer. Das Pflaster der Straße Am Neuen Garten sei durch Rohrverlegungen, Bus- und Baufahrzeugverkehr aufgeworfen. Eine Sanierung der Straße koste rund 600000 Euro – Geld, das nicht vorhanden sei. Eine Entlastung könne eine besser Verkehrsführung bringen. Deshalb werde man jetzt vehement gegen das Stück Einbahn der Großen Weinmeisterstraße vorgehen. Gefordert werde außerdem die Verkehrsberuhigung der Bertinistraße. Sie soll mit Pollern versehen und Spazierweg werden und keine Durchfahrtsstraße sein.
Nicola Klusemann
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