Streit um Potsdamer Mitte: Initiative keilt zurück
Die Abrissgegner der Bürgerinitiative "Potsdamer Mitte neu denken" kritisieren die Grünen. Den Staudenhof-Wohnblock abreißen und gleichzeitig sozialen Wohnraum schaffen zu wollen, würde sich ausschließen, heißt es von der Initiative.
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Innenstadt - Im Streit um die Entwicklung der Potsdamer Mitte schießt die Bürgerinitiative (BI) „Potsdamer Mitte neu denken“ jetzt in Richtung der Grünen. Dass die Partei sich für einen Abriss des Staudenhof-Wohnblocks einsetze, stehe in „völligem Gegensatz“ zu dem Ziel, in der Stadt mehr sozialen Wohnraum zu schaffen, kritisierte die BI. Die Sanierung des Blocks mit seinen 186 „preiswerten Wohnungen“ würde nach Berechnungen des Eigentümers Pro Potsdam lediglich elf Millionen Euro kosten, ein Abriss mit anschließendem Neubau hingegen wäre mit mehr als 35 Millionen Euro dreimal so teuer, so die BI. Diese Kosten müssten dann entweder durch hohe Mieten kompensiert werden oder durch den Einsatz von Fördermitteln, „die an anderer Stelle fehlen würden“.
Die Grünen hatten die ablehnende Haltung der Initiative kritisiert
Die BI reagiert damit auf eine Kritik der Grünen an der ablehnenden Haltung der Initiative zu dem Vorstoß von Pro Potsdam und vier Genossenschaften, große Teile der Potsdamer Mitte selbst zu entwickeln und zu einem erheblichen Teil mit Sozialwohnungen zu bebauen. Wie berichtet plant die Pro Potsdam anstelle des Staudenhof-Wohnblocks ein Quartier in historischer Stadtstruktur, das sie nach einem Abriss des Gebäudes selbst entwickeln will. Ursprüngliche Pläne sahen einen Verkauf des Grundstücks vor. Der Wohnblock genießt nach einem Stadtverordnetenbeschluss noch Bestandsschutz bis 2022. Auch auf dem Areal der Fachhochschule will die Pro Potsdam selbst bauen. Zudem wollen vier Genossenschaften ein ganzes Karree gemeinschaftlich entwickeln. Sie hoffen dabei auf Fördermittel des Landes, um die Mieten niedrig halten zu können.
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