Brandenburger Straße in Potsdam: Innenstadt rutscht ab
Welche Einkaufsmeile in Deutschland ist besonders beliebt? Ein bundesweites Ranking zeigt es. Im vergangenen Jahr erreichte die Brandenburger Straße dabei noch den 50. Platz, in diesem Jahr sieht es allerdings schlechter aus.
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Potsdam - Die Einkaufsmeile in der Brandenburger Straße ist in einem bundesweiten Vergleich der Geschäftsstraßen abgerutscht. Laut einer Studie des Makler-Unternehmens Engel & Völkers landete die Potsdamer Innenstadt bei der Besucherfrequenz an Wochentagen auf Platz 62. Im vergangenen Jahr erreichte die Brandenburger Straße noch Rang 50 im Vergleich der Einkaufsstraßen in den größten Städten in Deutschland sowie in Wien. Im Samstag-Ranking, dem Hauptgeschäftstag für die Innenstädte, sieht es hingegen für Potsdam besser aus. Bezogen auf die Passanten, die pro Stunde auf dem „Broadway“ gezählt wurden, erreichte Potsdam jetzt Platz 56 (2013: 53).
Untersucht wurden in der Studie die Kundenströme in den größeren deutschen Städten jeweils an einem Dienstag und Samstag im April vergangenen Jahres. Dabei wurden 74 Zählpunkte in 24 deutschen Städten sowie in Wien ausgewertet. Manche Städte wurden dabei mehrfach gewertet wie beispielsweise Frankfurt, München, Hamburg oder auch Berlin. Erstmalig wurde in Augsburg, Emden und Rostock gezählt.
1365 potenzielle Käufer in der Brandenburger Straße
Insgesamt bewegten sich wochentags im Schnitt pro Stunde 1365 potenzielle Käufer in der Brandenburger Straße. Im Vergleich dazu besuchten 2605 Passanten pro Stunde an dem untersuchten Dienstag im April 2014 die Berliner Schlossstraße (Platz 39). Immerhin 2603 Passanten gingen am Samstag in der Potsdamer Innenstadt pro Stunde einkaufen. Die beliebtesten Berliner Einkaufsmeilen waren laut Studie die Wilmersdorfer Straße mit 4484 Besuchern und die Tauentzienstraße mit 4351 Passanten an einem Wochentag. Die beiden Straßen landeten damit auf Rang 16 und 17 – deutlich vor dem Kurfürstendamm mit „nur“ 3563 Besuchern (Platz 26).
Besser sieht Potsdam aus, wenn es mit der bekannten „Kö“, der Königsallee in Düsseldorf, verglichen wird. Diese gilt zwar als Luxus-Einkaufsstraße, liegt aber im Ranking mit 2119 Passanten pro Stunde an einem Wochentag auf Platz 52. Es kommt eben auch auf die Qualität an und nicht nur auf die Frequenz.
München liegt weit vorne
Die meisten Besucher unter den untersuchten Shoppingstraßen hatte im vergangenen Jahr die Münchener Neuhauser Straße mit 9445 Besuchern. Am meisten los war am Samstag ebenfalls in München. 14.729 Menschen tummelten sich in der Neuhauser Straße. Damit verdrängte sie die wohl bekannteste Münchener Shoppingmeile Kaufinger Straße nach vier Jahren von der Top-Platzierung auf Rang zwei. Hier gingen 12.953 Menschen einkaufen. Rang drei belegt wie im Vorjahr die Schildergasse mit 11.811 Passanten in Köln.
Unter den ostdeutschen Geschäftsstraßen schnitten am besten die Leipziger Petersstraße mit 3427 Besuchern (Platz 28) und die Dresdner Prager Straße mit 3266 Passanten ab (Rang 32). Beide konnten sich gegenüber der Untersuchung im Jahr zuvor leicht verbessern.
Großer Druck für Potsdamer Händler
In Potsdam verzeichnen die Händler in der Brandenburger Straße seit Monaten großen Druck. So gaben zu Jahresbeginn viele Geschäftsleute auf, unter anderem wegen stark steigender Mieten. Auch der florierende Online-Handel und der geplante Ausbau des Stern-Centers belasten wie berichtet die Einzelhändler.
Lesen Sie weiter: Unsere Autorin kommentiert den Zustand der Brandenburger Straße >>
Stefan Engelbrecht
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