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Erfolgreich Gewicht gemacht. Robert Kopiske (blaue Kleidung) trat in der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm an und konnte sich zweimal gegen Danny-Paul Kiel behaupten.

© Olaf Möldner

Sport: Innerer Vorbeimarsch

Die Judoka des UJKC Potsdam fegten im Brandenburg-Derby Frankfurt (Oder) mit 10:4 von der Matte

Stand:

Als der letzte Kampf über die Zeit gebracht war, fielen sich die Judoka des UJKC Potsdam in die Arme. Da war nicht nur ein Lächeln in den Gesichtern – es war eher ein Zeichen äußerster Genugtuung. Mit 10:4 (5:2) setzte sich das Bundesligateam am Samstag vor heimischem Publikum in der MBS-Arena im Brandenburg-Derby gegen den JC 90 Frankfurt (Oder) durch und übernahm dank dieses grandiosen Erfolges die Tabellenführung in der Bundesliga vor dem JC 66 Bottrop.

Gleich zum Auftakt des Kampfes zeigten die Gastgeber eindrucksvoll, wer Herr im Hause ist. Da ließ Tomasta Adamiec dem Ex-Potsdamer Karl Schöneburg in der Gewichtsklasse bis 73 kg keine Chance, setzte sich Robert Kopiske (60 kg) anschließend gegen Danny-Paul Kiel durch, Schwergewicht Robert Zimmermann wies Sebastian Bähr in die Schranken und Potsdams polnischer Gaststarter Pawel Zagrodnik (66 kg) entschied seinen Kampf gegen Oliver Lodtka für sich.

Phillipp Hollmann (100 kg) und Maxim Chyrkuda (90 kg) mussten in ihren Kämpfen zwar Niederlagen einstecken, doch Norman Helm bot zum Abschluss der Hinrunde in der Klasse bis 81 kg einen famosen Kampf gegen Peer Schweder und sorgte für den 5:2-Pausenstand. Für Helm, der eigentlich in der Klasse bis 73 Kilogramm kämpft, stand fünf Sekunden vor Ablauf der Zeit bereits ein Ipponsieg auf der Anzeigetafel. Die Kampfrichter berieten sich jedoch noch einmal und der Kampf ging weiter. Nahezu mit dem Schlussgong gelang Helm ein sehenswerter Wurf, der ihm den vollen Punkt einbrachte.

Auch im zweiten Durchgang hielten die Potsdamer an ihrer Linie fest und setzten voll auf Sieg. Gegen Schöneburg musste nun Igor Wandtke auf die Matte, der einen Kampf über die vollen fünf Minuten ablieferte und sich am Ende ebenso durchsetzte wie abermals Kopiske und Potsdams polnisches Schwergewicht Janusz Woijnarowicz. Auch Maxim Chyrkuda entschied seinen Kampf für sich, verneigte sich noch vor seinem Gegner und brach dann völlig entkräftet zusammen. Er war mit einer Rückenverletzung angetreten und laut Teamchef Silvio Paul „einfach platt“.

Auch Robert Kopiske hatte eine intensive Vorbereitung hinter sich gebracht. Inzwischen eigentlich in der 66er-Klasse zu Hause, machte er unter der Woche ordentlich Gewicht, um in der 60 auf die Matte gehen zu können. „Ich hatte da noch eine Rechnung offen“, erzählte er nach seinen beiden Siegen gegen Danny-Paul Kiel. „Er hat mir nämlich die U 23-EM weggenommen. Nun ist die Sache geklärt.“ Und das Abnehmen? Das machte dem Psychologiestudenten weitaus nicht so viel aus wie früher. „Es ging diesmal von ganz allein und hat sogar richtig Spaß gemacht.“

Richtig Spaß hatte auch Silvio Paul am Mattenrand. Ihm war klar, dass es gegen Frankfurt nie ganz knappe Entscheidungen gibt. „Heute waren wir einfach die klar bessere Mannschaft“, befand er. „Das war schon von der Papierform her klar. Frankfurt kam mit nur einem Ausländer, ich hatte uns schon zuvor in der Favoritenrolle gesehen.“ Ein großes Lob zollte der Mannschaftsleiter Norman Helm, der sich nach Punkten hinten liegend, noch einmal nach vorn kämpfte und den Fight für sich entschied. Ein Duell gegen Frankfurt, so Paul, sei immer eine Prestigesache. „Wir wollten jede aggressive Grundstimmung vermeiden“, erzählt er. „Das ist uns gut gelungen – alle haben voll mitgezogen.“ Den letzten Saisonkampf bestreitet der UJKC Potsdam am kommenden Samstag beim JC 66 Bottrop.

Henner Mallwitz

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