Sport: „Ins offene Messer“ Potsdams VfL-Handballer verloren 31:45 in Eisenach
Die Handballer des 1. VfL Potsdam kamen am Samstagabend beim ThSV Eisenach mit 31:45 (9:22) ordentlich unter die Räder und rutschen damit auf den siebzehnten Platz der zweiten Bundesliga ab.
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Die Handballer des 1. VfL Potsdam kamen am Samstagabend beim ThSV Eisenach mit 31:45 (9:22) ordentlich unter die Räder und rutschen damit auf den siebzehnten Platz der zweiten Bundesliga ab.
„Wir sind voll ins offene Messer gelaufen“, sagte VfL-Trainer Rüdiger Bones nach dem Spiel. Das erste Tor warf zwar nach knapp einer Minute Linksaußen-Spieler Marvin Sommer für die Potsdamer, aber das sollte auch die einzige Führung für die Gäste geblieben sein. Nach fünf Toren der Eisenacher in Folge nahm Bones beim Stand von 1:5 eine Auszeit, um auf eine offensivere Deckung umzustellen. Sommer sollte den tschechischen Nationalspieler und Spielmacher Tomas Sklenak etwas aus dem Spiel nehmen. Aber auch diese Maßnahme fruchtete zunächst nicht. Die Eisenacher liefen – angefeuert durch die 1600 Zuschauer – einen Konter nach dem nächsten. „Wir haben in der ersten Hälfte zwölf Kontertore gefangen. Wir hatten gar nicht die Chance, unsere Abwehr ordentlich zu stellen“, versuchte Bones eine Erklärung für die katastrophale erste Halbzeit zu finden, in der auch zu viele individuelle Fehler zum Rückstand von 13 Toren führten. „Es war wie erwartet ein sehr emotionales Spiel. Die vielen Zuschauer machen richtig Feuer unterm Dach“, so der 53-jährige Coach. „Vielleicht waren einige Spieler auch von dieser Sache beeindruckt und deswegen gehemmt.“ Nach 30 Spielminuten stand auf der Anzeigetafel der ernüchternde Zwischenstand von 9:22.
Nach der Pause gingen die Potsdamer dann volles Risiko und spielten mit einem noch offensiveren 4-2-Deckungssystem. Florian Schugardt und Lars Melzer gingen vorne drauf und Alexander Urban, René Drechsler, Alexander Schmidt und Neuzugang Marc Pechstein, der erst am vergangenen Montag von den Füchsen Berlin zu den Potsdamern kam, agierten am Kreis. „Das Positive, was ich aus dem Spiel ziehen kann“, so Bones „ist, dass die Umstellung in der Abwehr funktioniert hat und wir so wenigstens in der zweiten Halbzeit konkurrenzfähig waren.“ Dennoch liefen die VfLer stets dem Rückstand aus der ersten Halbzeit hinterher.
Positiv fiel Rückraumspieler Pechstein in seinem ersten Bundesligaspiel im VfL-Trikot auf: Am Ende zählte er mit seinen fünf Toren hinter Lars Melzer (7 Tore) und René Drechsler (6 Tore) zu den erfolgreichsten Potsdamer Werfern. „Er hat eine ordentliche Leistung abgeliefert“, sagte Bones zum Debüt des 20-Jährigen.
Mit der siebten Niederlage in Folge steht der 1. VfL Potsdam nun auf dem vorletzten Tabellenplatz. „Jetzt ist es wichtig, dass wir den Anschluss nicht verlieren“, weiß Bones. Am kommenden Samstag steht allerdings die nächste schwere Aufgabe in Saarlouis bevor.
VfL Potsdam: Pulay, Frank; Pohlack (2), Melzer (7), Barsties, Schugardt (2), Pechstein (5), Bolduan, Urban (4), Piske, Drechsler (6), Mellack, Schmidt (4), Sommer (1).
Luisa Müller
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