Landeshauptstadt: Inselkrieger und exotische Schönheiten
Zehn Samoaner aus Tropical Island versuchten Sommer in die Stadt zu bringen
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Zehn Samoaner aus Tropical Island versuchten Sommer in die Stadt zu bringen Innenstadt - Sie kommen aus dem Hinterhalt. Sie stampfen und poltern, verziehen grimmig das Gesicht und reiben sich die Hände. Dazu schreien sie: „Le manu samoai, le malo faifai“. Dann grinsen die fünf jungen Männer aus Samoa, denn es hat wieder geklappt – das nationale Rugby-Kampflied „Manu samoa“ hat die knapp 100 Zuschauer am Samstagnachmittag vor den Bahnhofspassagen verstummen lassen. Selbst den Energy-Radiomoderator, der mit Flachwitzen garnierte Eintrittskarten für das „Energy in the Park“-Musikfestival am 6. August verjubelt, hat das Mikrofon beiseite gelegt. Die wilden Männer sind nicht allein. Hinter ihnen kommen fünf junge Frauen zum Vorschein. In der Mitte die 23-jährige Nefara Tamasese, eine exotische Schönheit. So versuchen die zehn Samoaner für eine halbe Stunde den Sommer ins verregnete Potsdam zurückzuholen und Lust auf einen Südsee-Urlaub zu machen, oder wenigstens auf einen Besuch im Tropical Island in Krausnick. Dort gibt es die große Show mit 80 Tänzern, aus der die Zehn in Potsdam nur Ausschnitte zeigen. Seit April ist Nefara mit den anderen Samoanern in Deutschland. Sie alle sind zwischen 18 und 26 Jahre alt, und sehen in den Gewändern aus, wie aus dem Urlaubskatalog. „Immer nur essen und tanzen“, sagt sie lachend, das mache sie tagein, tagaus. Und natürlich Samoa repräsentieren. Denn die Inselbewohner sind stolz auf ihr kleines Land in der Südsee, das etwa so groß wie Luxemburg ist und doppelt so viele Einwohner wie Potsdam hat. Nefara bleibt bis Oktober im brandenburgischen Tropical Island, dann ist der Vertrag ausgelaufen und es geht zurück nach Samoa an die staatliche Universität. P. Steller
P. Steller
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