Landeshauptstadt: Integrationspreis für Chor International
Interkulturelle Woche Potsdam eröffnet: Zwölf Bewerber für Integrationspreis 2008 – Sieger ausgezeichnet
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Zur Eröffnung der „Interkulturellen Woche 2008“ in Potsdam ist am Sonntag der Integrationspreis der brandenburgischen Landeshauptstadt verliehen worden. Ausgezeichnet wurden im Alten Rathaus der Chor „International“, das Projekt „Gesundheitssport mit Migranten“ des Orientierungslaufvereins sowie der Verein Internationales Center für Deutsche und Migranten für die Idee eines Begegnungsfests. Der Preis, für den es in diesem Jahr zwölf Bewerber gab, wird seit 2005 vergeben. Schirmherr Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hat die Preise übergeben.
Vor 13 Jahren hat Wolfgang Puwalla, der seit 1991 in Potsdam lebt, den Chor International gegründet. Jederzeit seien zwischen zehn und zwanzig Prozent der Mitglieder Migranten. Mitbegründer Alfred Hüls sagt, der Chor sei in einer Zeit entstanden, als die Rechtsextremen im Land stark auf sich aufmerksam gemacht hätten. Da sei der Chor ein Projekt gewesen, sich dem entgegenzustellen und um mit Ausländern zu arbeiten. Zirka 40 Mitglieder singen derzeit im Chor International. „Wir singen Literatur aus aller Herren Länder“, sagte Wolfgang Puwalla. Das Preisgeld für den Chor soll dazu dienen, ausländischen Mitgliedern die Chorreisen zu ermöglichen.
Vorgestellt worden sind die zwölf Bewerber für den Integrationspreis von Studenten des Studiengangs Europäische Medienwissenschaften. Innerhalb einer Semesterarbeit sind die Kurzfilme entstanden, die gestern Abend unter anderem von Kathleen Friedrich und Kathi Nicolaus präsentiert worden sind.
Mit der Auslobung des Integrationspreises verfolgt die Stadt das Ziel, besondere Leistungen auf dem Gebiet der Integration zu würdigen. Die drei Sieger aus den zwölf Bewerbungen sind von einer Jury gewählt worden, in der unter anderem der Geher-Olympiasieger Peter Frenkel, der Landtagsabgeordnete Ravindra Gujjula sowie der Flüchtling Gad Atem Ntarh saßen. Den „Sonderpreis Nachbarschaft“ haben sie an das Projekt „Schule schmeckt“ des Brandenburgischen Kulturbundes vergeben, den „Sonderpreis Einander kennen lernen“ an das Projekt „Integration ist keine Einbahnstraße“ des Türkisch-Deutschen Klubs Potsdam. Die beiden Preise der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Pro Potsdam sind mit je 500 Euro dotiert.
In der „Interkulturellen Woche“ Potsdams sind bis zum 12. Oktober zahlreiche Veranstaltungen zu Fragen der Toleranz von Einheimischen und Zugewanderten geplant. Auf dem Programm stehen auch jeden Nachmittag sogenannte interkulturelle Stadtrundgänge und ein jüdisches Straßenfest am kommenden Wochenende. Die Veranstaltungsreihe ist Teil der bundesweiten Aktion „Teilhaben – Teil werden!“. In mehreren Städten Brandenburgs sind bereits interkulturelle Wochen begangen worden. dpa/jab
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