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Sport: Inter kommt zum SVB

Babelsberg 03 hat neuen Kooperationspartner

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Zu Saisonbeginn machte der Fußball- Drittligist SV Babelsberg 03 mit der Imagekampagne „Berlins geilster Fußballverein“ auf sich aufmerksam: Nun ist ein Club aus der Hauptstadt ins Boot geholt worden. Die Nulldreier wollen künftig eng mit dem in Schöneberg ansässigen FC Internationale Berlin 1980 e. V. zusammenarbeiten. Dieser hat 950 Mitglieder aus rund 40 Nationen, konzentriert sich allein auf den Amateurfußball und stellt sich gegen jegliche Form von Kommerz.

„Bei Inter wird kein Geld für Spieler gezahlt“, sagt Gerd Thomas, 2. Vorsitzender des Vereins. „Im Vordergrund steht die Ausbildung der Spieler, aber auch der soziale Aspekt.“ Die Jahresbeiträge – wie etwa 150 Euro im Jugendbereich – seien streckenweise etwas höher als bei anderen Berliner Vereinen, so Thomas. Innerhalb des Vereins gebe es aber einen Sozialfonds, von dem auch finanziell weniger gut gestellte Kinder und Jugendliche profitieren. Einkommensschwache Familien müssten weniger für die fußballerische Ausbildung ihrer Kinder bezahlen. „Wir verzichten bewusst auf einen Trikotsponsor“, sagt Thomas, dessen FC im vergangenen Jahr mit dem „Band für Mut und Verständigung“ ausgezeichnet wurde, „und wollen uns nicht von einem bestimmten Unternehmen abhängig machen.“

Das muss Klaus Brüggemann als Geschäftsführer eines Drittligavereins zwar ein wenig anders sehen – dennoch sieht er den SV Babelsberg 03 und Internationale Berlin auf einer Höhe, wenn es „um das Leitbild gegen Rassismus und die bunte Vielfalt im Verein“ geht. „Der FC ist einer der größten Amateurvereine in der Region und war zudem auf der Suche nach einem höher angesiedelten Partner“, so Brüggemann, der vor vier Wochen erste Gespräche führte. „Vielleicht ist es ja sogar einmal möglich, ein junges Talent in unseren Verein zu integrieren.“

Wie die Kooperation beider Vereine künftig in der Praxis konkret aussehen soll, blieb gestern noch unklar. In jedem Fall soll die Zusammenarbeit aber über den sportlichen Aspekt hinausgehen – unter anderem, so Gerd Thomas, seien gemeinsame Bildungsangebote denkbar oder sogar die Hausaufgabenunterstützung bei den jüngeren Nachwuchskickern.

Gleich 500 Mitglieder des neuen Berliner Partners werden sich am Freitagabend einen ersten Eindruck vom Karl-Liebknecht-Stadion machen können. Für das Spiel gegen Unterhaching (Anpfiff 17.30 Uhr) spendierte ein Babelsberger Sponsor 500 Tickets für die Mitglieder des FC Internationale. Und die, so versichert Thomas, würden dem neuen Partner tatkräftig den Rücken stärken. Und sie werden sicherlich mit einem großen Schriftzug ihres Vereinslogos anreisen: „No Racism“. Henner Mallwitz

Henner Mallwitz

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