Landeshauptstadt: Interesse für die Geheimnisse der Welt wecken
Urania und Helmholtz-Gymnasium starten Pilotprojekt
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Urania und Helmholtz-Gymnasium starten Pilotprojekt Kaum eine andere Naturerscheinung ruft so direkt die Fragen nach dem eigenen Sein und die Neugierde auf die Naturgesetze hervor wie ein klarer Sternenhimmel. Aber in den Schulen ist Astronomie heute kaum noch Bestandteil der Lehrpläne und immer mehr Gymnasiasten wählen naturwissenschaftliche Fächer vor dem Abschluss ab, weil sie als zu lernintensiv gelten. Das hat Folgen. „Fragen Sie mal einen Abiturienten, wo die Sonne untergeht – viele wissen das heute nicht mehr“, sagt Karin Flegel. Die Geschäftsführerin des Urania-Vereins „Wilhelm Foerster“ Potsdam e.V. kennt das Problem als Mutter. Flegel wird auch von vielen Eltern angesprochen, die nicht hinnehmen wollen, dass ihre Kinder zunehmend den Kontakt zur Natur und deren Gesetzmäßigkeiten verlieren. „Man muss den Kindern wieder einen Zugang zur Naturwissenschaft verschaffen“, sagt Flegel, denn wer neugierig ist, der lerne auch besser. Auf Initiative der Geschäftsführerin der Urania und mit tatkräftiger Unterstützung von Dieter Rauchfuß, dem Direktor des Hermann-von-Helmholtz-Gymnasiums, startet ab dem 3. September das Pilotprojekt „Geheimnisse der Erde“. Spielerisch und außerhalb des Unterrichts sollen die Altersstufen der fünften und sechsten Klassen angesprochen werden. Auf dem Veranstaltungsplan stehen Fragethemen wie: „Steht Potsdam bald unter Wasser?“ Was geschieht, wenn es immer heißer wird?“ oder „Dinosaurier - wir suchen ihre Spuren“. Unter Einbeziehung des Planetariums, mit Filmen, Dias, Bildern aber auch mit Bastelarbeiten wird die graue Theorie unterhaltsam vermittelt. Dabei steht für das Gelingen des Pilotprojektes einiges auf dem Spiel: „Gelangweilte Schüler kommen nicht wieder! Es muss den Schülern gefallen“, sagt Flegel. „Was ich nicht will, ist ein Unterricht nach dem Unterricht.“ Die Urania kann dabei auf die personelle Unterstützung aus dem Helmholtz-Lehrerkollegium bauen. Flegel sucht aber noch weitere Lehrer, Praktikanten und Referendare, die sich außerschulisch engagieren wollen, um die Kosten so gering wie möglich zu halten. Der Eintrittspreis ist zunächst mit einem Euro pro Person veranschlagt worden. „Wir haben das Planetarium in Trägerschaft übernommen und werden mit Fördergeldern der Stadt Potsdam unterstützt“, sagt die Geschäftsführerin, „dieses einzigartige Bildungsangebot muss nun von möglichst vielen Eltern und ihren Kindern auch genutzt werden“. Das Planetarium im Neuen Garten sei wie kein anderes Medium in der Lage, Bewegungsvorgänge am Sternenhimmel sichtbar zu machen, denn der natürliche Nachthimmel sei durch Luftverschmutzung und die Helligkeit der Städte kaum noch wahrnehmbar. Es zeigt den Jahreslauf der Gestirne, die scheinbaren Mond- und Sonnenbahnen und die Bewegung der Planeten. Das Planetarium bringe „den Himmel auf die Erde“ und erlaube Einblicke in die kosmische Ordnung, die man anders nicht erfahren könne. Karsten Sawalski Informationen im Urania-Büro unter Tel.: (0331) 291741.
Karsten Sawalski
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