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Landeshauptstadt: Internationales Klima in der Dorfschule

In Alt Drewitz entsteht ein Internat mit 100 Plätzen für das Schiller-Gymnasium

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In Alt Drewitz entsteht ein Internat mit 100 Plätzen für das Schiller-Gymnasium Von Georg Jopke Drewitz. Die einstige Drewitzer Gemeindeschule bekommt eine neue Zukunft. Aus den Baulichkeiten zwischen Sternstraße und der historischen Dorfkirche wird ein Internat für die Schüler des an der Fritz-Lang-Straße im Drewitzer Neubaugebiet beheimateten Schiller-Gymnasiums. Rund 100 Wohnplätze werden eingerichtet, außerdem Küche und Speiseraum. „Betreutes Wohnen mit internationalem Klima“, so beschreibt Schulleiter Andreas W. Mory die Einrichtung. In dem privat geführten deutschsprachigen Gymnasium erhalten fast 200 junge Leute aus 18 verschiedenen Ländern ihren Unterricht: Mädchen und Jungen aus Asien, vor allem aus China, aber auch aus Südamerika und aus der Ukraine. Inzwischen haben wir auch deutsche Schüler bei uns, so Herr Mory, denn zum Gymnasium gehören neben der Schiller-Akademie als Sprachen-Ersatzschule und dem privaten Schiller Collegium seit Kurzem auch noch die „Schiller-Grundschule am Sternfeld“. Zu Weihnachten soll das Internat bereits komplett sein. Bis dahin haben die Handwerker kräftig zu tun. Das immerhin dreitausend Quadratmeter große Schulgelände neben dem Neubau der Freiwilligen Feuerwehr wird derzeit aufgeräumt, Maler geben den Räumlichkeiten und den Fensterrahmen frische Farben. Der alte Drewitzer Schulkomplex hat eine lange Geschichte und weist noch eine sehr ordentliche Bausubstanz auf. 1818 war das erste bescheidene Gebäude gegenüber der Kirche errichtet worden, rund 100 Jahre später entstand der stattliche Mehr-Etagen-Bau direkt an der Sternstraße. Neben der Grundschule hatte Drewitz dann auch eine Hauptschule. Zu DDR-Zeiten entwickelte sich die Bildungsstätte im alten Dorfkern schließlich zur Polytechnischen Oberschule (POS) „Walter Klausch“. Deren Ende kam mit dem Bau des neuen Stadtteiles Drewitz, dessen Straßen nach Persönlichkeiten der Babelsberger Filmgeschichte benannt wurden. Für dieses Gebiet entstand ein Schulneubau in der Oskar-Meßter-Straße neben der Konrad-Wolf-Allee, der zugleich die alte Dorfschule ablösen sollte. Er bekam also auch den Namen Walter Klausch. Zum Schuljahresbeginn 1988/89 konnten hier die ersten Klassen einziehen und nach der feierlichen Einweihung am 16. Januar 1989 waren dann alle Schüler aus dem Haus in Alt Drewitz im Neubau vereint, der für 24 Klassen und sechs moderne Fachkabinette projektiert war. Nach der Wende ist daraus die „Grundschule am Priesterweg“ geworden, in der heute 280 Jungen und Mädchen ihren Unterricht erhalten. Der unter Denkmalschutz stehende alte Komplex im Drewitzer Dorfkern diente bis 1999 noch dem Oberstufenzentrum für die Berufsausbildung, dann aber war damit Schluss, die Gebäude standen leer. Die Nachbarn sehen es mit Genugtuung, dass nun wieder Leben einzieht und der drohende Verfall gestoppt ist. Mit der Herrichtung der Wohn- und Wirtschaftsräume für das Internat ist ja auch die Neugestaltung des Außengeländes verbunden, auf dem sich neben ehrwürdigen Bäumen viel Wildwuchs ausgebreitet hatte.

Georg Jopke

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