
© Jan Kuppert
Sport: Interne Dinge
Babelsbergs 03-Kicker haben ihre Probleme analysiert, behalten sie aber für sich
Stand:
Es blieb wenig Zeit, sich über das Geschehene ausgiebig Gedanken zu machen und sich gleichzeitig auf die nächste Herausforderung vorzubereiten. Mit 0:4 mussten sich die Drittliga-Fußballer des SV Babelsberg 03 am Samstag dem alten und neuen Tabellenführer SV Sandhausen geschlagen geben und rutschten damit auf den 18. und somit einen Abstiegsplatz ab. Bereits am heutigen Dienstagabend steht das nächste schwere und wahrlich richtungsweisende Spiel an: Mit Kickers Offenbach kommt der derzeitige Tabellenzehnte an den Babelsberger Park und der hat sich ebenso drei Punkte als Ziel gesetzt wie die Hausherren. Während diese jedoch mitten im Kampf um den Klassenerhalt stecken, wollen die Gäste mit einem Sieg ihrem Saisonziel Aufstieg wieder ein Stück näherkommen.
„Die Niederlage in Sandhausen war sehr bitter für uns“, sagte Mannschaftskapitän Marian Unger gestern. „Am Sonntag haben wir uns alle zusammengesetzt, das Spiel noch einmal per Video analysiert und viele Dinge hinterfragt, die nicht klappen. Was das genau ist, bleibt aber intern.“ Allerdings liegen diese Interna auf der Hand, denn die Nulldreier blieben in den vergangenen sieben Partien gleich sechsmal ohne einen Torerfolg. „Das ist eine reine Kopfsache“, vermutet Unger. „Wie auch in Sandhausen. Da spielen wir eine recht gute erste Hälfte und lassen nach dem Seitenwechsel wieder dermaßen nach, fangen das erste Tor und finden dann nicht die richtigen Mittel.“ Nun seien die Jungs aber unzufrieden und heiß gleichermaßen: „Wir wissen, dass die Luft dünn wird.“
Analysiert hat auch Co-Trainer Ivan Assenov die derzeit unbefriedigende, wenn nicht sogar beängstigende Situation. „Einerseits hatten wir in den vergangenen Spielen gute Chancen, aber manchmal fehlt einfach auch ein bisschen Glück“, sagt er. „Und zurzeit vermisse ich bei der Mannschaft einfach auch diese gewisse Abgezocktheit, die man zum Gewinnen eben braucht. Wenn wir einen Gegentreffer kassieren, ist die gesamte Ordnung raus.“ Gemeinsam mit Cheftrainer Dietmar Demuth hat er mit dem Team jedenfalls „lange Gespräche geführt“, in der Hoffnung, dass diese auch ankamen.
Ein Sieg ist also am heutigen Abend unter Flutlicht Pflicht. Im April 2010 wurde Kickers Offenbach im Karl-Liebknecht- Stadion mit 2:0 besiegt, in dieser Saison trotzte man dem Team um Trainer Arie van Lent auf dessen Terrain im August vergangenen Jahres ein 1:1 ab. Dominik Stroh-Engel verwandelte damals in der vorletzten Minute einen Elfmeter – einer seiner insgesamt fünf Treffer vom Punkt. Ein etwas glücklicher Punktgewinn, denn Offenbach hatte damals klare Feldvorteile, konnte diese jedoch nicht nutzen.
Für das heutige Spiel haben Dietmar Demuth und Ivan Assenov nahezu alle Spieler an Deck. Allein Matthias Kühne muss seinem Team von der Tribüne aus die Daumen drücken, da er wegen seiner zehnten Gelben Karte nicht mitspielen darf. Der lange verletzte Florian Grossert ist hingegen wieder dabei. Ob es Veränderungen im Spielaufbau und bei der Besetzung geben wird, bleibt offen. Interne Dinge halt.
Anpfiff ist am Dienstag um 19 Uhr.
Henner Mallwitz
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: