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ATLAS: Intransparent

In Potsdam muss man sich manchmal über das angewandte Maß der Betrachtung wundern, vor allem beim Bau. In den letzten Jahren ist ein Netzwerk der Transparenz entstanden, wenn es um die Bebauung im und am Welterbe geht.

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In Potsdam muss man sich manchmal über das angewandte Maß der Betrachtung wundern, vor allem beim Bau. In den letzten Jahren ist ein Netzwerk der Transparenz entstanden, wenn es um die Bebauung im und am Welterbe geht. Doch wird nun anscheinend wieder mit verschiedenem Maß gearbeitet. Potsdam ist Welterbe-Stadt: Selbst um die geschützten Bereiche herum, den sogenannten Pufferzonen, werden Bauherren Vorschriften auferlegt, die gelegentlich überzogen erscheinen. Da wird manchmal der nicht sichtbare Giebelbalken in den Abteilungen der Denkmalbehörde begutachtet, öffentlich diskutiert und erst danach eine Entscheidung getroffen wird. Und in Babelsberg kommen Vertreter der deutschen Unesco Icomos und klettern auf den Flatowturm, wenn es um den Bau eines Toilettenhauses für Fans am Stadion geht. Mag sein, dass das gerechtfertigt ist. Doch warum wird der Aufwand nicht beim Bau der Ventehalle und eines Yachthafens betrieben? Beides wird sich immerhin im Welterbegebiet befinden, am Ufer des Jungfernsees in der Schwanenallee, im grünen Band zwischen Neuem Garten und Babelsberger Park. Dort soll ohne öffentliche Debatte ein moderner Anbau genehmigt werden und es darf zusätzlich eine Marina für zwei Dutzend Yachten entstehen. Solch ein Verhalten ist intransparent und nährt Zweifel an der Gleichbehandlung von Investoren in der Stadt.

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