Landeshauptstadt: Investitionen ins Mercure waren rechtens Klipp: Sanierung war nicht antragspflichtig
Innenstadt - Die Leitung des Mercure-Hotels muss keine Sanktionen wegen der unangemeldeten Investitionen in das Hochhaus im Lustgarten befürchten. Aus den Unterlagen, die das Hotel der Stadt vorgelegt hat, gehe hervor, dass mit der angedeuteten Summe überwiegend in den Erhalt der Hotelnutzung investiert worden sei, sagte Potsdams Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) den PNN.
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Innenstadt - Die Leitung des Mercure-Hotels muss keine Sanktionen wegen der unangemeldeten Investitionen in das Hochhaus im Lustgarten befürchten. Aus den Unterlagen, die das Hotel der Stadt vorgelegt hat, gehe hervor, dass mit der angedeuteten Summe überwiegend in den Erhalt der Hotelnutzung investiert worden sei, sagte Potsdams Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) den PNN. Somit waren die Baumaßnahmen nicht genehmigungspflichtig – obwohl das Gebäude im Sanierungsgebiet liegt.
Das Hotel war von der Stadt zu der Offenlegung der Unterlagen aufgefordert worden, nachdem das Mercure eine Pressemitteilung veröffentlicht hatte. Darin hieß es unter anderem: „In den letzten Monaten haben wir mehrere Hunderttausend Euro in moderne Technik investiert, in der nächsten Zeit tauschen wir die Hotelbetten aus und nehmen die ein oder andere Renovierung vor.“ Hoteldirektor Marco Wesolowski hatte damit unterstreichen wollen, dass er an die Zukunft des Hotels glaubt, und von Abriss – wie ihn die Stadt am liebsten hätte – keine Rede sein kann.
Doch weil das Hotel im Sanierungsgebiet liegt, wurde die Stadtverwaltung hellhörig: Denn innerhalb dieser Gebiete müssen bestimmte bauliche Veränderungen beantragt werden – dies ist aber im Fall Mercure nicht geschehen. Zu Recht, wie sich nun herausstellt. Klipp verteidigte das Vorgehen der Stadt aber: Die Anforderung der Unterlagen sei nicht nur zulässig, sondern auch rechtlich geboten gewesen, betonte er. „Das Sanierungsrecht muss bei allen Eigentümern angewendet werden. Das Mercure erfährt hier natürlich keine Sonderbehandlung.“
Und es gibt noch einen Grund, warum Klipp kein Interesse an einer Wertsteigerung durch Investitionen in das Haus hat. Denn er plant, das 17-stöckige Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft zum neuen Landtagsschloss am Alten Markt mit Treuhandvermögen zu kaufen, um es anschließend abreißen zu lassen. Je mehr in das Haus investiert wird, desto teurer wäre ein solcher Kauf. Doch bislang herrscht noch Unklarheit über den rechtmäßigen Besitzer des Hauses. Der bisherige Besitzer habe noch nicht mitgeteilt, an wen das Hochhaus verkauft wurde, sagte Klipp. Zuletzt hieß es, das US-amerikanische Investment-Unternehmen Starwood Capital Group habe Anteile an der insolventen Besitzgesellschaft des Finanzinvestors Blackstone gekauft.wik
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