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Landeshauptstadt: Investitionsstau von 23,7 Millionen Euro im Luftschiffhafen

Fischer: Stadt müsste 8,7 Millionen Euro zahlen / Jakobs wirbt für Pro Potsdam als Betreiber des Sportareals

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Potsdam-West - Auf dem Sportareal am Luftschiffhafen müssten in den kommenden fünf bis sechs Jahren 23,7 Millionen Euro investiert werden. Davon müsste die Stadt Potsdam 8,7 Millionen Euro bezahlen. Dieser Investitionsstau, den die zuständige Beigeordnete Gabriele Fischer (parteilos) gestern Abend im Hauptausschuss bezifferte, soll durch einen neuen Betreiber aufgelöst werden.

Dabei stehen noch zwei Kandidaten zur Auswahl: Der städtische Unternehmensverbund Pro Potsdam oder die Stadtwerke übernehmen den Luftschiffhafen. SPD und CDU befürworten bisher Pro Potsdam; die Linke brachte die Stadtwerke ins Gespräch. Eine Entscheidung sollte aber erst getroffen werden, wenn der Haushaltsentwurf für dieses Jahr vorliege, sagte gestern Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Eingebracht werden soll der Haushaltsplan in die Stadtverordnetenversammlung am kommenden Mittwoch; dann stehen die Debatten in den Fachaussschüssen an. Jakobs machte gestern klar, dass er eine schnelle Entwicklung des Luftschiffhafens will – und diese könne die Stadt allein nicht stemmen, so der Finanzbeigeordnete Burkhard Exner (SPD): „Bis 2011 bräuchten wir 5,5 Millionen Euro, aber so viel bekommen wir nicht zusammen.“ Der Bau einer Sporthalle, die weitere Sanierung der Mensa und die Erweiterung der Wohnheime könnten jedoch nicht bis 2012 aufgeschoben werden, so Jakobs. Er sprach sich für Pro Potsdam als künftigen Betreiber aus. Das städtische Unternehmen habe Erfahrungen in der Entwicklung und Verwertung von Grundstücken und sei nach der jüngsten Einigung mit der Erbengemeinschaft der Villa Karlshagen ohnehin im Besitz eines Fünftels des Luftschiffhafens.

Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg wies daraufhin, dass auch „städtische Gesellschaften nicht das Füllhorn ausschütten können“. In den nächsten Wochen müssten die Bedingungen für eine Übernahme durch Pro Potsdam oder die Stadtwerke formuliert werden. Derzeit ist ein Regiebetrieb der Stadtverwaltung für den Luftschiffhafen verantwortlich. Dieser habe gut gearbeitet, so die einhellige Meinung, sei aber nicht mehr geeignet. Die am Luftschiffhafen ansässigen Vereine haben sieben Thesen zur Zukunft des Areals aufgestellt und drängen vor allem auf ein Mitspracherecht bei allen Plänen (PNN berichteten). Dies betonte Lutz Henrich vom Stadtsportbund im Hauptausschuss. SCH

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