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Sport: „Irgendwie lustig“

UJKC-Judoka stehen nach dem Sieg gegen das Hamburger Judo-Team an der Bundesliga-Spitze

Stand:

„Irgendwie lustig.“ So richtig wollte es Axel Kirchner auch einen Tag später noch gar nicht wahr haben. „Da kämpfst du so oft gegen den Abstieg, und auf einmal führst du die Tabellenspitze an“, schien der Trainer der Judoka des UJKC Potsdam nahezu verwundert. Das Wunder war dann allerdings keines, denn in einem äußerst spannenden Kampf hatten sich Potsdams Judo-Männer am Samstagnachmittag im Luftschiffhafen mit 9:5 gegen das Hamburger Judo-Team durchgesetzt. Und das hatte immerhin zum Saisonauftakt vor zwei Wochen den haushohen Favoriten aus Frankfurt/Oder von der Matte gefegt. Um den Platz an der Sonne zu erreichen, bekamen die UJKC-Mannen diesmal allerdings ein wenig Schützenhilfe von der Oder, denn der JC 90 stürzte den bisherigen Tabellenführer SC Berlin durch einen 9:3-Sieg vom Thron.

„In diesem Jahr scheint jeder jeden schlagen zu können“, sagte Potsdams Mannschaftskapitän Silvio Paul nach dem Kampf. „Gegen die Hamburger in Bestbesetzung haben wir jedenfalls eine tolle Mannschaftsleistung abgeliefert.“ Zumindest darin stimmte Kirchner mit ihm überein, auch wenn er die Ansicht von der Chancengleichheit etwas eingeschränkt sieht. „In diesem Jahr stecken wir voll in den Olympiavorbereitungen, und das macht sich bemerkbar“, so der Coach. „Wie gut Frankfurt allerdings damit umgehen kann, zeigt sich an dem Sieg gegen Berlin.“

Gegen die Hamburger musste auch der UJKC Potsdam ohne seine polnischen Olympiakader auskommen, aber auch diese Ausfälle wurden bestens kompensiert. Herausragend für Coach Kirchner war vor allem Robert Kopiske in der Gewichtsklasse bis 60 kg, der sich sowohl gegen Babek Banaiy als auch gegen Axel Walter durchsetzte. „Aber auch unser Neuzugang Philipp Pohl bot wieder eine tolle Leistung“, lobte Kirchner den 66-Kilo-Mann, der erst zu Jahresbeginn zum UJKC gestoßen war. Gegen Sascha Costa musste er zwar eine knappe Niederlage einstecken, setzte sich anschließend gegen Daniel Lenk jedoch durch.

Den Kampf des Nachmittags bot schließlich Neuzugang Tino Reeger. Der 95-Kilo-Mann hatte sich wegen des ausgefallenen polnischen Gaststarters bereit erklärt, in der Plus-100-Klasse zu starten und traf dort ausgerechnet auf den Asienmeister und WM-Fünften Abdullo Tangriev. Obwohl er den Kampf anfangs dominierte unterlag er am Ende – Axel Kirchner war am Ende dennoch des Lobes voll. „Das war so nie zu erwarten“, so der Coach.

Deutlich wurde wieder einmal, dass die UJKC-Männer mit der Zeit zu einer Truppe zusammengewachsen sind, in der auch die ausländischen Gaststarter voll integriert sind. Und so wunderte es kaum, dass die Männer nach vollbrachter Arbeit nicht nach Hause gingen, sondern zusammen feierten. Bei der Babelsberger Livenacht. Auf den Teamgeist und den Sieg.

Henner Mallwitz

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