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ATLAS: Irritierend

Es hat schon eine besondere Qualität, wie die Arbeiterwohlfahrt den letzten Sozialbericht der Stadt förmlich in der Luft zerreißt. Falsche Zahlen, fehlende Arbeitsbeschreibungen, überholte Handlungsstrategien – kaum ein gutes Haar wurde an dem Papier gelassen.

Von Peer Straube

Stand:

Es hat schon eine besondere Qualität, wie die Arbeiterwohlfahrt den letzten Sozialbericht der Stadt förmlich in der Luft zerreißt. Falsche Zahlen, fehlende Arbeitsbeschreibungen, überholte Handlungsstrategien – kaum ein gutes Haar wurde an dem Papier gelassen. Tatsächlich muss es den Laien irritieren, wenn er erfährt, dass viele im Bericht empfohlene Maßnahmen längst gang und gäbe sind. Das kann nur zu dem Schluss führen, dass die Verwaltung die Sozialträgern bei der Ausarbeitung des Berichts nur ungenügend zu Rate zieht. Anders ist kaum zu erklären, wie relativ unkonkrete Schätzungen Eingang in eine Studie finden können, wenn es offenbar sehr exakte Zahlen gibt. Bei einem so wichtigen Papier wie dem Sozialbericht, der Zukunftsprognose, Warnung und Handlungsempfehlung zugleich ist, darf so etwas nicht passieren. Die Rechtfertigung der Verwaltung, das Beispiel Obdachlosenheim greife bei der Awo-Kritik zu kurz, weil es um ein Gesamtbild des Themas gehe, mag da kaum befriedigen. Schließlich steht die Einrichtung am Lerchensteig quasi stellvertretend für die Problematik. Eine Auswertung der Kritik ist dringend geboten. Nur eins bleibt rätselhaft. Warum erhebt die Awo die Vorwürfe erst jetzt, Wochen, nachdem der Bericht aus dem Drucker kam?

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