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PRO & Contra: Ist das Filmpark-Gelände der richtige Ort für die Stadthalle?

PRO & Contra Es ist naheliegend, dort, wo die Medien zu Hause sind, eine Potsdamer Stadthalle zu bauen. Das verkürzt Übertragungswege und bringt auch vom Fernsehen selbst gemachte und einschaltquotenreiche Ereignisse wie TV-Shows in die Landeshauptstadt.

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PRO & Contra Es ist naheliegend, dort, wo die Medien zu Hause sind, eine Potsdamer Stadthalle zu bauen. Das verkürzt Übertragungswege und bringt auch vom Fernsehen selbst gemachte und einschaltquotenreiche Ereignisse wie TV-Shows in die Landeshauptstadt. Dass die gute alte Filmstadt Babelsberg der passende Standort für eine solche Mehrzweckhalle ist, wurde bereits mit dem Provisorium Caligari-Halle erprobt. Die inzwischen elf Jahre alte Übergangslösung war jüngst Austragungsort für den offiziellen Festakt der deutschen Einheitsfeier. Messen, Kongresse und Parteitage fanden hier schon statt. Bei Veranstaltungen, die einen Bedarf von 1100 Sitzplätzen überschreiten, stößt der Saal im Filmpark allerdings an seine Grenzen. Mehreren in Potsdam geplanten Großveranstaltungen musste die Stadtverwaltung eine Absage erteilen, weil eine entsprechende Halle fehlt. Filmparkchef Friedhelm Schatz möchte auf seinem Gelände eine „Konvention Hall“ mit einer Grundfläche von 4000 Quadratmetern bauen. Platz genug für Autopräsentationen, Musikantenstadl und Popkonzerte à la Peter Maffay. Die unmittelbare Nähe zu messeorientierten Unternehmen auf dem Gelände eröffnet interessante Synergien und stärkt den für Gesamt-Potsdam wichtigen Gewerbestandort. Dass Babelsberg eher Potsdamer Randlage ist, kann von Vorteil sein. So wird der Anreiseverkehr zu den Großveranstaltungen von der Autobahn direkt zum Mediengelände geführt werden – ausreichend Parkraum vorausgesetzt. Die Innenstadt bleibt verschont. Einziges Manko: Eine Stadthalle in der Filmstadt wäre nicht gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden, mit Shuttle-Verkehr aber ein durchaus lösbares Problem. Nicola Klusemann Die Planungen einer Stadthalle im Filmpark Babelsberg wird den Filmstandort stärken sowie den Tagungs- und Kongresstourismus am Babelsberger Filmpark beflügeln. Das ist nichts negatives, ein Privatunternehmen soll wachsen. Doch die zentrale Stadthalle der Landeshauptstadt darf nicht unter dem Gesichtspunkt einer einzigen Unternehmensförderung stattfinden. Privatinvestition ja, aber nicht ausschließlich zum eigenen Vorteil. Der Bau an einem neutraleren Standort als es der Filmpark mit seinem Masterplan, der auch ein Hotelbau vorsieht, ist wünschenswert. Ansonsten wäre dies eine öffentliche Förderung zum Nachteil anderer Kongressstandorte in der Stadt. Bis zu achtzig Prozent will der Filmparkchef für einen 15 Millionen Euro teuren Hallenneubau als staatliche Förderung kassieren. Weil der Bedarf für eine solche Halle seinen Aussagen nach da ist. Das wiederum lässt den Rückschluss zu, dass eine wirtschaftlich stabile Auslastung erkennbar ist, also die Refinanzierung einer reinen Privatinvestition nichts entgegenstehen dürfte. Die Halle hat aber einen Standortnachteil. Als Veranstaltungsort für große Empfänge und nationale wie internationale Tagungen mit Hotel nebenan scheint sie geeignet zu sein. Für Potsdamer abseits von Babelsberg und Stern, die gleichermaßen Nutzer einer Stadthalle sein sollten, ist sie zumindest mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwer zu erreichen. Der einst geplante Trambau zum Filmpark wurde erst kürzlich als in nächster Zeit nicht finanzierbar bezeichnet und zurück in die Schublade gelegt. Es gibt also weitaus bessere Grundstücke, auf denen ein öffentlich geförderter Bau entstehen könnte: als Mehrzweck- Stadthalle für Konzerte, Kultur, Sport und auch Film. jab

Nicola Klusemann

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