ATLAS: Ja und Amen?
Günter Schenke über die Bebauung der Drewitz-Brache
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Mit Unterstützung der Linken als stärkster Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung rollt die Potsdamer Verwaltung dem Möbelanbieter Porta für den Bau seines Kaufhauses in Drewitz den roten Teppich aus. In Rekordzeit handelte sie einen städtebaulichen Vertrag aus, in Rekordzeit will sie den Bau genehmigen. Doch es gibt Hindernisse. So muss der Vorhaben- und Erschließungsplan aus dem Jahre 1996 für den einstigen Freizeitpark erst einmal vom Tisch und auch der Aufstellungsbeschluss für einen Baumarkt vom vorigen Jahr. Der ehrgeizige Porta-Plan, noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen zu wollen, kommt zusätzlich ins Wanken durch die fehlende „Baufähigkeit“ des Geländes. Porta hat die Katze offenbar im Sack gekauft und ist jetzt überrascht, dass es eine unterirdische Hochdruckgasleitung, diverse andere Leitungen sowie zwei große Trafo-Stationen gibt. Die Vorstellung, einen in Bonn errichteten Baukörper eins zu eins auf Potsdam zu übertragen, scheint der Investor ohne Kenntnis der Bedingungen vor Ort entwickelt zu haben. Morgen wird der Ausschuss für Stadtentwicklung den städtebaulichen Vertrag beraten und im Oktober die Stadtverordnetenversammlung. Es ist nicht zu erwarten, dass die Verordneten zu allem Ja und Amen sagen.
Günter Schenke
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